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1. Geschichte des Mittelalters - S. 173

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Friedrich I, der Rothbart. 173 ders geworden war; die Lombarden hatten ihren Bund erneuert und vergrößert, Mailand erstand aus seinen Ruinen, und dem Papste zu Ehren bauten die Lombarden eine neue feste Stadt, Alessandria. Fried- rich griff letztere an; er konnte sie zwar nicht erobern, behauptete jedoch sein Uebergewicht im Felde. Aber im Frühlinge des Jahres 1176 ver- ließ Heinrich der Löwe mit 5000 Rittern den Kaiser, als gerade ein lombardisches Heer in der Nähe stand. Vergebens bat ihn der Kaiser, noch die einzige entscheidende Schlacht mitzuschlagen; einer der trotzigen Mannen Heinrichs sprach sogar: „Bald werdet Ihr, Herr, die Krone auf dem Haupte tragen, welche jetzt vor Euren Füßen liegt." Heinrich zog ab und Friedrich nahm mit seinem kleinen Heere zwischen Mailand und dem Langensee bei Legnano den 29. Mai die Schlacht an. Seine Deutschen stürzten sich mit solchem Ungestüm auf die Lombarden, daß sie den größten Theil des Heeres in die Flucht trieben und ihm nachjagten; die Mailänder aber hielten Stand und besiegten mit den als Rückhalt aufgestellten Brescianern die Abtheilungen, die mit dem Kaiser zurückge- blieben waren. Diesem selbst wurde das Pferd erstochen und er wäre getödtet oder gefangen worden, wenn er sich nicht unter den Leichen ver- borgen hätte. Friede zu Venedig (1177). Nach dieser Niederlage eijte der Kaiser mit dem Papste Frieden zu schließen, und da auch Alerander zum Frieden geneigt war, so kam der- selbe zur Freude der Christenheit bald zu Stande (1177). Die beiden großen Gegner versöhnten sich in Venedig; der Kaiser legte seinen löwen- muthigen Trotz ab, und „wie er vor aller Welt gefehlt hatte, so bekannte er es auch öffentlich"; der Papst aber wurde allgemein gepriesen wegen seiner Würde und Sanftmuth, da er nie übertriebene Ansprüche gegen den Kaiser erhob oder diesen mit Worten verunglimpfte oder hcrab- würdigte. Friedrich anerkannte Alerander als rechtmäßigen Papst und gab den Gegenpapst auf; der Papst anerkannte die Bischöfe, welche dem Kaiser angehangen hatten, überließ letzterem den Besitz des mathildischen Erbes auf fünfzehn Jahre (nachher sollte gerichtlich darüber entschieden werden), vermittelte zwischen dem Kaiser und den Lombarden einen Waffenstillstand auf sechs und mit Wilhelm von Neapel auf fünfzehn Jahre. Konstanzer Friede (1183). Mit den Lombarden kam erst im Jahre 1183 zu Konstanz ein fester Friede zu Stande; der Kaiser behielt statt seiner römischen Ansprüche das Recht, von acht zu acht Jahren die städtischen Konsuln zu ernennen, Appellationen von den Stadtgerichten anzunehmen, die Städte schworen
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