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1. Geschichte des Mittelalters - S. 263

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die englisch-französischen Kriege. 263 Johann willigte endlich ein, aber nun versagten die französischen Stände ihre Zustimmung, worauf der König nach England zurückkehrte, wo er 1364 starb. Der Prinzenstreit und die Pariser. Frankreich litt damals nicht nur durch die englischen Siege, es war zu gleicher Zeit der Schauplatz innerer Unruhen, welche es zu zerreißen drohten. König Zohann hatte die Prinzen königlichen Geblütes zu Herzogen von Anjou, Berry und Burgund erhoben, welche nun ein ähnliches Spiel begannen, wie vor Zeiten, wo das Frankcnreich unter den Merowingern und Karolingern unter mehrere Königssöhne vertheilt wurde, von denen der älteste die Oberherrlichkeit üben sollte. König Karl von Navarra schloß sich an die Engländer an, der Dauphin Karl gedachte während der Gefangenschaft seines Vaters die Regierung zu übernehmen, was den Herzogen von Burgund, von Berry und Anjou nicht genehm war. Dadurch gelangten nun die Stände zu einer solchen Macht, daß sie eine Art provisorischer Regierung einsetzten, welche von dem gefangenen Könige aber nicht anerkannt wurde. Bei dieser Ge- legenheit spielte die Stadt Paris das erstemal die Rotte einer Gebieterin von Frankreich; der Vorstand der Kaufmannschaft, Marcel, verdrängte den Dauphin von der Gewalt, wurde der eigentliche Regent von Paris, und ließ vor den Augen des Dauphin dessen Getreue, die Marschälle der Champagne und der Norinandie, umbringen; der Dauphin und seine Leute mußten längere Zeit blaurothe Mützen, das Abzeichen von Paris, tragen! Marcels Regierung brachte jedoch den Parisern so wenig Gutes, die Unordnungen ermüdeten dieselben dergestalt, daß Marcel er- mordet wurde und die Stadt sich dem Dauphin unterwarf, der nun viele der Aufständischen hinrichten ließ. Die Jacquerie (1358). Gleichzeitig war aber auch ein Bauernkrieg ausgebrochen, die soge- nannte Jacquerie (1358). (Jacques von liomnie hieß der Bauer bei dem spotteuden Adel.) Das Treiben des Adels war ein unglaublich wüstes geworden; das Landvolk litt unter den gräßlichen Forstgesetzen, die für das Wild und die Habichte besser sorgten, als für die Felder und Hühner des Bauers; bei der allgemeinen Gesetzlosigkeit thaten die Adeligen gegen die Bauern, was sie gelüstete, und das zuchtlose Kriegsvolk erholte sich nach Sieg und Niederlage immer an den Bauern; das Anzünden der Dörfer war bei den englischen und französischen Kricgsschaaren zu einer Mode geworden, welche die Franzosen später nach Deutschland mitbrachten. Es war im Mai, alö mehrere Bauern im Wirthshaufe zu Mallo bei Beauvais von dem Gespräche über den
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