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1. Geschichte des Mittelalters - S. 300

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
300 Deutschland und Italien sinken. schmettern, und endlich stiegen deutsche Ritter in das Gebäude und steckten es in Brand; so erstickten 99 Männer in Rauch und Flammen; die andern waren gefallen, aber auf einen Schweizer kamen acht Armag- naken (26. August 1444). Der Dauphin sagte: „ein härteres Volk habe ich nie gesehen; ich wollte, die Todten hätten in meinem Heere gedient!" Er machte gleich darauf mit den Schweizern zu Ensisheim Frieden, behielt sie aber wohl im Auge, um sich ihrer bei gelegener Zeit zu bedienen; er sagte wie sein Vater: das Elsaß ist altfranzösisches Land und muß wieder an Frankreich zurückgebracht werden. Er verließ jedoch das Elsaß wieder, als man ihm mit einem Reichskriege drohte, und wohl noch mehr deswegen, weil er England und Burgund fürchtete. Auch Friedrich machte 1446 Frieden und Zürich wurde wieder eidge- nössisch. Kriege und Unruhen im andern Deutschland. Nürnberger Krieg (1450). Pfälzerfehde (1462). Sächsischer Bruder- krieg (1462). Zn Deutschland gab es Kriege und Fehden ohne Unterlaß; der Markgraf Albrecht von Brandenburg (Achilles genannt), welcher sich zu- erst in dem Kriege Ludwigs des Buckligen gegen seinen Vater Ludwig den Bärtigen von Bayern - Zngolstadt einen Namen erworben hatte (1439—1445) und dem das fränkische Erbe der Hohenzollern mit Bai- reuth zugefallen war, bekriegte Nürnberg; er wollte es um jeden Preis erobern, und als sich die andern Städte Nürnbergs annahmen, erhoben sich alle Fürsten und der ganze Adel Oberdeutschlands für Albrecht. Es entstand ein Krieg, in welchem beide Theile das Land schonungslos ver- wüsteten und in jedem Jahre Hunderte von Dörfern verbrannten. Albrecht siegte in acht Schlachten, bis die Schweizer Nürnberg eine Schaar ihrer Krieger zu Hilfe schickten; diese hielten bei Pilligreut Stand, als die Nürnberger schon die Flucht ergriffen; beschämt kehrten sie wieder um und Achilles wurde zum erstenmal tüchtig geschlagen. Dieser Sieg führte zu einem Frieden, der den Städten ihre Unabhängigkeit sicherte (1450). Denn es war damals eiu Lieblingsplan der Fürsten, sich der Reichsstädte zu bemächtigen; so war Mainz bei den Streitigkeiten für und gegen den von dem Papste abgesetzten Erzbischof Dieter von Isenburg durch den Grafen Adolf von Nassau erobert und ihm, dem neuen Erzbischöfe, unterworfen worden; so hatte Ludwig von Bayern-Landshut Donauwerth weggenommen, mußte es aber wieder zurückgeben, da es ihm die andern Fürsten nicht gönnten (der Krieg dauerte von 1460—1463). Die herrliche Pfalz wurde durch die Pfälzerfehde verwüstet; der Markgraf von Baden, der Graf von Wirtenberg und der Bischof von Metz fielen in das Land und brannten wie die Hussiten. Aber der Pfalz-
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