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1. Geschichte des Mittelalters - S. 332

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
332 Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. Weitere Entdeckungen in Amerika. Nachdem die Bahn durch Kolon gebrochen war, folgte Entdeckung auf Entdeckung; so fand der Portugiese Kabral schon 1500 die Küste von Brasilien-, das durch Amerigo Vespucci (von dem der Erdtheil Amerika heißt, weil er ihn zuerst beschrieb und von Ostindien unter- schied) für Portugal in Besitz genommen wurde; fast gleichzeitig fanden englische und französische Schiffe den Weg nach den nordamerikanischen Küsten (Kabot entdeckt Neufundland 1497 und Kanada; Kortereal sucht eine nordwestliche Durchfahrt 1500). Nur die deutschen und italienischen Staaten machten sich (einzelne Handlungshänser gründeten Faktoreien und kurz dauernde Kolonieen) mit Amerika nichts zu thun; sie hatten anoere Sachen auszufechten. Las Kasas. Erster Negertransport (1505). Aber alle Nationen, welche von dem neuen Erdtheile eroberten und entdeckten, brandmarkten sich durch die Grausamkeit, mit welcher sie die armen Ureinwohner behandelten. Sie bekriegten dieselben vielfach ohne Noth und metzelten sie zu Taufenden nieder; viele Stämme wurden ganz vertilgt, andere wie wilde Thiere gejagt (man wandte auch Bluthunde gegen sie an), wieder andere zu Sklavenarbeit in den Bergwerken ver- dammt, wo sie zu Grunde gingen. Ein spanischer Geistlicher, Las Kasas, sprach vor dem königlichen Throne für die Amerikaner und es gelang ihm günstige Befehle auszuwirken. Nun traf der Fluch der Sklaverei aber mit verstärktem Gewichte die Afrikaner; denn jetzt fingen die Spa- nier und die anderen Nationen an Schwarze zu kaufen, die in die Berg- werke (später auch in die Pflanzungen; 1507 wurde das Zuckerrohr nach Domingo gebracht) Amerikas geschleppt wurden. Das Jahr 1505 sah den ersten Negertransport, den christliche Europäer unternahmen, denn Sklavenhandel und Sklaverei ist seit undenklichen Zeiten in Afrika einheimisch, erhielt aber durch den Sklavenhandel nach Amerika, der sich nun eröffnete, eine ungleich größere Ausdehnung. Doch müssen wir es zum Ruhme der Spanier sagen, daß sie zuerst unter den europäischen Nationen, die sich in Amerika ansiedelten, gegen die Ureinwohner ein christlicheres Verfahren einschlugen, und dazu bewog sie die Kirche nicht ohne viele Mühe, denn die rohen Soldaten und abenteuernden Auswanderer wollten sich nur schwer überzeugen, daß die ungläubigen kupferfarbenen Wilden auch Menschen wären wie die Euro- päer. Der schlagendste Beweis zu Gunsten der Spanier und der Kirche ist dieser: in den ehemals spanischen Ländern Amerikas sind die Urein- wohner noch nach Millionen vorhanden, alle frei und fast alle christlich, während die Engländer und englischen Nordamerikaner die Indianer
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