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1. Geschichte des Mittelalters - S. 351

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Kämpfe um die Herrschaft über Italien. 351 das Festland seinem Schicksale, die Franzosen nahmen Kremona, Ber- gamo und Brescia, Mar Verona, Padua, das Friaul und Triest, Julius Ii. Faenza. Aber Padua, Vicenza, Brescia und das Friaul empörten sich gegen ihre nichtitalienische Herrschaft und steckten das Pan- ner des hl. Markus wieder auf. Mar belagerte darauf (1509) Padua und kanonierte ein Stück der Mauern nieder. Die deutschen Lands- knechte stürmten sehr entschlossen, aber die Venetianer hatten die Bresche unterminiert und sprengten die Stürmenden in die Luft. Nun forderte Mar die französischen Ritter zum Sturme auf; sie erklärten sich bereit, wenn auch die deutschen Ritter mithalten wollten, allein diese sagten, sie seien für den Dienst zu Pferde und in offener Schlacht bestimmt, und so unterblieb der Sturm. Zu derselben Zeit ungefähr gereute Julius Ii. sein Zorn gegen Venedig; er war zu guter Italiener, als daß er die einzige Stadt Italiens, die sich fremder Herrschaft noch immer erwehrt hatte, preisgeben konnte, und seine Stellung als italienischer Fürst ließ es nicht zu, daß er den Franzosen oder dem Kaiser oder den Spa- niern eine Uebermacht auf der Halbinsel gestattete. Er schloß daher mit den Venetianern Frieden, als diese die zum Kirchenstaate gehörigen Orte räumten, dem Klerus Steuerfreiheit und dem Papste die Besetzung ge- wisser Pfründen, seinen Unterthanen aber einige Handelsvortheile zuge- standen; ihm folgte Ferdinand der Katholische, welcher gegen Venedig so viel als nichts unternommen hatte, und 1511 ging auch der Kaiser seinen Separatfrieden ein. c Der heilige Bund gegen die Franzosen (1511). Schlachten bei Ravenna (1512), bei Novara, bei Guinegate (1513). Dieser Friede war nur der Uebergang zu einem Bündnisse mit den Venetianern gegen die übermüthigen Franzosen, die in Italien und über- all den Meister spielen wollten. Durch den Bischof Peter Schiner von Sitten im Wallis gewann Julius Ii. auch die Schweizer, doch ihr Heer ging aus Italien mit französischem Gelde bekriegt wieder heim, und 1511 eroberten die Franzosen auch Bologna. Gegen diese kam im glei- chen Jahre der sogenannte heilige Bund zu Stande, den Julius Ii., Venedig, Spanien, der Kaiser, die Schweizer und der englische König Heinrich Viii. abschloßen; es handelte sich um Wiederherstellung des Herzogthums Mailand unter dem jungen Sforza und gänzliche Vertrei- bung der Franzosen aus Italien. Bei Ravenna erfochten diese unter dem heldenmüthigen Prinzen Gaston de Foir, einem Schwestersohne Lud- wigs Xii., einen großen, aber mit vielem Blute und dem Tode des Prinzen erkauften Sieg über das päpstlich-spanische Heer (11. April 1512), aber seitdem kehrte ihnen das Glück sehr schnöde den Rücken. Gegen die Volksaufstände und die in dem Solde Mar Sforzas stehenden
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