1889 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Setzepfandt, Richard, Holdermann, Karl
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
- Inhalt: Zeit: Mittelalter
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Willens. Sein Haar war blondgelockt, sein Bart lang, seine Bewegungen rasch und heftig, sein ganzes Wesen eindrucksvoll und gebietend.
2. Kampf mit Emprern. Zunchst emprten sich gegen den neuen Herrn die Herzge von Franken und Bayern, dann sein ltester Bruder Thankmar, welcher in einer Kirche gettet wurde, sodann sein jngerer Bruder Heinrich mit den Herzgen von Franken und Lothringen. Dreimal mute Otto an den Rhein ziehen, und nur der Zufall brachte unverhofft Entscheidung: Eberhard von Franken wurde bei sorglosem Mahle berfallen und gettet, Giselbert von Lothringen ertrank bei der Fahrt der den Rhein, und reumtig unterwarf sich Heinrich, erhielt Gnade und blieb bis zu seinem frhen Tode in herzlicher Liebe mit Otto verbunden.
3. Kmpfe im Norden. der Ottos hchst bedeutsame Kmpfe mit Wenden, Dnen, Bhmen haben wir leider nur sprliche Nachrichten. Er unterwarf die Slawen zwischen Elbe und Oder und machte sie christlich und deutsch, ebenso die Dnen. Dabei soll Otto von der Nordspitze Jtlands ans einen Speer ins Meer (Ottensuud") geschleudert und so des Reiches Nordgrenze bestimmt haben. Unter die besiegten Völker schickte er Mnche und Geistliche, um sie an das Christentum und an mildere Sitten zu gewhnen; auch grndete er reichlich ausgestattete Bistmer, wie Havelberg, Magdeburg. Brandenburg, Merseburg, Zeitz, Posen. der alle erhob er als Metropole (Mutterstadt) der slawischen Lnder" das 948 gegrndete, 968 zum Erzbistume erhobene Mag-d e b n r g an dem westlichsten Punkte, den die Elbe erreicht. Auch in Burgund und Frankreich griff er gewaltig ordnend ein; so hoch war schon sein An-sehen gestiegen. Nun bot sich ihm als neues Ziel die rmische Kaiserkrone; war er bisher des Vaters Spuren gefolgt, so schlug er nun neue, hhere Bahnen ein.
4. Ottos Zge nach Italien. Italien war seit langer Zeit furchtbar zer-rttet Als 950 der junge König Lothar starb, lie sich sein Gegner, Markgraf Berengar von Jvrea, zum Könige von Italien krnen und suchte die junge, schne und geistvolle Witwe seines Vorgngers, Adelheid, zur Ehe mit seinem hlichen Sohne Adalbert zu zwingen. Deshalb ergriff sie heimlich die Flucht, wurde aber ergriffen und in einem festen Turme am Gardasee ge-fangen gehalten. Ein treuer Mnch, Martin, grub aber mit Hilfe eines Dieners einen Gang unter die Mauer und rettete sie unter Abenteuern und Not nach der Burg Canoffa bei Parma zum Markgrafen Azzo. Dann trug Martin ein Bittschreiben Adelheids zu Otto, der durch Edithas Tod (9. Januar 947) Witwer geworden war, und bot ihm Hand und Krone an. Gerne zog er ihr mit Heeresmacht zuhilfe, berwltigte den Berengar, nahm Pavia ein und feierte dort seine Hochzeit (951). Als aber Otto Italien verlassen hatte, brach Berengar den abgedrungenen Lehnseid und schaltete wie ein Tyrann und freier Herr. Da rief der Papst die Hilfe Ottos au, und wieder zog Otto der die Alpen, erhielt