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1. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 58

1889 - Leipzig : Freytag
in Mailand die eiserne Krone der Lombarden" und in der Peters-kirche zu Rom die rmische Kaiserkrone. Seitdem (962) hie das Deutsche Reich Heiliges Rmisches Reich deutscher Nation". Die Nachfolger Ottos nannten sich bis auf Maximilian I. erst Kaiser, wenn sie in Rom gekrnt waren; Karl V. war der letzte, welcher in Italien (Bologna 1530) die Krone erhielt. Man nennt aber auch die nichtgekrnten deutschen Könige Kaiser". Die wieder-hergestellte Kaiserwrde strkte zwar das Ehr- und Einheitsgefhl der Deutschen; auch brachte diese Verbindung Deutschlands mit Italien fr Handel und Verkehr, Gewerbe, Knste und Wissenschaften manchen Segen; aber doch war viel mehr Unheil damit ver-bnnden, indem diese gleiende, an sich wertlose Krone viele Opfer an Gut und Blut forderte, während Deutschland darber oftmals arg vernachlssigt wurde. Bald nach Ottos Abzge verband sich der Papst treulos mit Berengar gegen ihn. Da zog Otto zum dritten Male nach Italien, setzte einen neuen Papst ein und lie die Rmer, die damals den Papst zu whlen hatten, schwren, fortan keinen Papst ohne des Kaisers Zustimmung zu whlen. Als sie es doch thaten, wurde der gewhlte Papst verbannt, Berengar aber mit seiner Frau in Bamberg lebenslnglich gefangen gesetzt. Erst nach drei Jahren, als beide ge-sterben waren, konnte Otto ruhig heimziehen. Aber schon 966 wurde ein vierter Zug nach Italien ntig; denn der neue Papst wurde von den Adeligen ge-fangen gehalten. Otto zog als Strafrichter in Rom ein, strafte die belthter mit Strang oder Verbannung und setzte einen kaiserlichen Statthalter ein. Um aber auch Kalabrien und Apulien und somit ganz Italien zu gewinnen, setzte er die Verheiratung seines Sohnes, des nachmaligen Otto Ii., mit Theo-phano, Tochter des griechischen (ostrmischen) Kaisers durch; die Hochzeit wurde 972 in Rom gefeiert. Wegen der neuen Ehe Ottos I. mit Adelheid hatten sich vorher sein Sohn Ludolf und sein Schwiegersohn Konrad gegen ihn emprt; er unterwarf sie nach hartem Kampfe und gewhrte ihnen Verzeihung. Ihre Lnder gab er ihnen aber nicht zurck. 5. Besiegung der Ungarn. Die von Heinrich berwundenen Ungarn unter-nahmen seit Ottos Thronbesteigung neue Raubzge; besonders schrecklich war das Jahr 955. Da drangen sie in unbersehbaren Scharen, siegesgewi und grausam wie je, bis an den Lech vor und belagerten Augsburg. Der Bischof Udalrich hielt die bedrngte Stadt mit der uersten Anstrengung, bis Otto herankam und den nchsten Tag. 10. August 955, zur Schlacht bestimmte. Die Ungarn schwammen durch den Flu, bermannten leicht die Nachhut und brachten auch die Nchsten in Unordnung. Da kam Konrad von Lothringen und bald darauf Otto der sie, so da sie in wilde Flucht geworfen wurden. Viele wurden erschlagen oder ertranken oder wurden von den Flammen der brennenden Drfer verzehrt. Nur sieben sollen mit abgeschnittenen Nasen und Ohren die Heimat erreicht haben. Seitdem blieben die Ungarn fern, und bald wurden sie, unter Stephan dem Heiligen um 1000, zum Christentum? bekehrt und gesittet.
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