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1. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 93

1889 - Leipzig : Freytag
93 das Kruzifix und lie die Geliehenen darauf schwren. Danach fand ein prch-tiges Krnungsmahl statt. Rudolf besttigte auch dem Papste alle frheren Schenkungen und gelobte sogar einen Kreuzzug. Diesen fhrte er aber so wenig aus, als den Zug nach Rom zur Kaiserkrnung; denn er frchtete diese Lwen-hhle", in die soviele Spuren hinein-, aus der aber wenige herausfhrten. Alle Kraft verwandte er vielmehr auf Deutschland, die Sicherung der Ordnung und Ruhe im Reiche, wie auf die Mehrung seines Hausbesitzes und damit seiner Macht. 4. Rudolfs Walte im Reiche. Zunchst bndigte er mit Hilfe der Fürsten die Raubritter und Friedensstrer berall im Reiche, indem er ihre Burgen brach (in Thringen 66, in Franken und Schwaben 70 2c,), viele aushngen oder kpfen lie. So brachte er bald wieder Friede und Sicherheit ins Land. Dann aber forderte, er auch die unrechtmiger Weise eingezogenen Reichsgter zurck. Hierbei hatte er keinen gefhrlicheren Gegner als Ottokar von Bhmen, der inzwischen Mhren. sterreich, Krnthen, Kram und Steiermark an sich gerissen, seine Herrschaft nach Ungarn und Polen hinein ausgedehnt und den Titel König" angenommen hatte. Zwei Ladungen vor den Reichstag waren erfolglos; auf die dritte sandte er gar einen Bischof nach Augsburg, der in lateinischer Rede die Giltigkeit der Wahl Rudolfs anfocht. Dieser unterbrach ihn, hie ihn deutsch sprechen und verwies ihn dann aus der Stadt. Ottokar wurde gechtet und aller Lehen verlustig erklrt. Als er immer noch widerstrebte, beschlo Rudolf einen Reichskrieg gegen ihn. 5. Rudolf und Ottokar. Der Zug (1276) war freilich unzulnglich; denn weder hatte er den Heerbann aufbieten knnen, noch Geld zum Kriege; aber sein Trost, der Herr werde ihn auch jetzt nicht verlassen", bewhrte sich. Denn die sterreicher waren der harten Herrschaft Ottokars lange berdrssig und fielen ihm zu. Da zeigte sich dieser zur Unterhandlung geneigt; er mute alles bis auf Bhmen und Mhren, welche Lnder er als Lehen bekam, abtreten. In prchtigem Aufzuge erschien Ottokar, um den armen Grafen" zu beschmen, in dem Lager des Knigs; dieser lie ihn durch die lange Gasse seiner ge-wappneten Ritter vor sich, empfing ihn in seinem alten grauen Wamse und der gewhnlichen Feldausrstung und belehnte ihn. Bald griff Ottokar wieder zu den Waffen, von Scham und den Stachelreden seiner Gemahlin dazu erregt. (Diese lie ihm nur noch den halben Tisch decken, da er ja nur noch die Hlfte seiner Lnder besitze.) Rudolf hatte dies vorausgesehen und war in sterreich geblieben. Nun trat er ihm auf dem Marchfelde (nrdlich von Wien) ent-gegen (1278). Die Sturmfahne trug der Hohenzoller Friedrich Hi. von Nrnbergs den Kampf entschied die groe Tapferkeit der Deutschen und Rudolfs, der selbst in Lebensgefahr geriet. Ottokar wurde gefangen, von zwei Rittern aus persn-licher Rache erschlagen und in Prag beigesetzt. Auch den Bayernherzog, Ottokars Verbndeten, unterwarf er und 1286 den Grafen Eberhard von
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