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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 36

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
36 Die Reformation. Religionskriege. Verfall Deutschlands rc. Franzosen- und Türkenkrieg (1542 — 1544). Nach diesem verunglückten Kreuzzuge des Kaisers griff Franz aber- mals zu den Waffen. Er hatte Bundesgenossen: den Sultan Soly- man, der ihm den 84jährigen Seeräuberadmiral Haireddin, welchen Karl aus Tunis vertrieben hatte, zu Hilfe schickte, und in Deutschland den Herzog von Kleve, der Geldern und Zütphen von dem Kaiser ansprach, sich mit einer französischen Prinzessin verlobte und mit dem schmalkaldischen Bunde in Unterhandlung getreten war. Zwar gelang es dem Kaiser, den König Heinrich Viii. von England zu ge- winnen, doch begnügte sich derselbe mit der Eroberung von Boulogne und führte den Krieg mit keinem Nachdruck. Anfangs hatte Franz Glück; die Seeräuberflotte, die er in Marseille ausgenommen, eroberte und zer- störte 1543 Nizza bis auf die Citadelle, und im folgenden Jahre (14. April) wurde Karls Heer bei Cerisoles in Piemont geschlagen; der Schwabenhaß der Schweizer in Franzens Heer war noch einmal gegen die Landsknechte aufgeflammt, die bis auf den letzten Mann erschlagen wurden, aber ihr Leben theuer verkauften. Hingegen trieb Karl den Herzog von Kleve zu Paaren (1543), den seine schmalkaldischen Bun- desgenossen nicht zu unterstützen wagten, rückte dann mit einem deutschen Heere in der Champagne bis auf zwei Tagmärsche gegen Paris vor und zwang dadurch Franz zu dem Frieden von Krespy, in wel- chem er den Kaiser in dem Besitze seiner Länder lassen mußte (Sep- tember 1544). So endigte für diesmal der Kampf der Franzosen um den Besitz Italiens, und sie nahmen ihn längere Zeit nicht wieder auf, weil Deutschland leichtere Erwerbungen anbot. Franz starb den 31. März 1547 an den Folgen seiner Ausschweifungen. Sechstes Kapitel. S'teigen-rs Lerwürsniß in Deutschland. Während der Kaiser in Spanien, Italien, den Niederlanden, in Afrika und Frankreich die Waffen gegen die Feinde des Reichs und der Christenheit führte, traten noch immer mehrere Fürsten zu den Prote- stanten über, einige nach Melanchthons ausdrücklichem Zeugnisse nur deßwegen, um Bisthümer und Klöster einziehen zu können; kein besseres Zeugniß gibt derselbe Reformator den weltlichen Vorkämpfern der Re- formation, dem Kurfürsten von Sachsen und dem Landgrafen Philipp von Hessen, welch' letzterem Luther und Melanchthon zwei Weiber erlauben mußten, wenn er nicht abfallen sollte. Dieser Landgraf war jedenfalls der entschlossenste Fürst auf Seite der Protestanten, und 1534 gelang
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