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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 53

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Reformation außer Deutschland. Kalvin in 53 welche in die Kirche eingedrungen waren; es erließ die trefflichsten Ordnungen zur Hebung der Geistlichkeit, zur Wiederherstellung der Kir- chenzucht und ist dadurch zu einer wahren Leuchte für die Kirche gewor- den. Es ist auch anerkannt, daß die katholische Kirche nach dem Koncil einen ganz neuen Aufschwung genommen hat; so bewirkte also gerade die Reformation eine neue und sehr nothwendige Erhebung der Kirche. Achtes Kapitel. Die Reformation außer Deutschland. Lalvin in Genf. Das uralte Genf, neben Lyon und Vienne eine der ehemaligen Hauptstädte Burgunds, kam unter Konrad Ii. mit Burgund an das deutsche Reich, und wie in Deutschland alle Bischöfe landesherrliche Rechte erhielten, indem die Kaiser in den geistlichen Fürsten eine Stütze gegen die weltlichen suchten, so erwarb auch der Genfer Bischof fürstliche Rechte, und damit war der Samen der Zwietracht zwischen Stadt und Bischof ausgestreut. Der benachbarte Bischof von Lausanne, dessen Sprengel sich über Freiburg in das Aarthal bis Bern erstreckte, hatte dasselbe Glück; er wurde ein Fürst, und die Stadt war nun in bestän- diger Versuchung, ihrem geistlichen Herrn ein Recht nach dem andern zu entringen. So lange das Haus Savoyen über das Waadtland und das untere Wallis gebot, hatten die beiden Bischöfe an ihm einen Schutz- herrn gegen die Freiheitsgelüste der Städter, wie der Bischof im walli- sischen Sion gegen die unruhigen Thalleute; aber dieser Schutz drohte beständig mit einem Umschläge in Oberherrschaft und verfeindete die Bischöfe mit dem Volke, das in ihnen die Schützlinge des verhaßten Sa- voyens sah. Durch den Burgunderkrieg der Schweizer (1474 bis 1477) änderte sich die ganze politische Lage der Dinge; die Schweizer drangen siegreich bis über Genf vor, Unterwallis wurde von den obern Thalleuten Savoyen entrissen und Berns Uebergewicht in jenem Theile Burgunds war entschieden; diese Stadt aber dachte an Eroberungen, denn noch war ihr kriegerischer Geist ungebrochen und die Staatenver- hältnisse Europas nicht der Art geordnet, daß derselben unübersteigliche Schranken für ihre immerhin nur mäßigen Streitkräfte entgegengestellt waren, um so weniger, als Savoyen durch Frankreichs Kriege um die Herrschaft Italiens in eine verderbliche Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Wendepunkt trat mit dem Uebertritte Berns zur Reformation ein; im Jahre 1536, als Franz I. mit Karl V. den Krieg um Mailand erneuert hatte, rief Genf die Berner um Hilfe gegen den Herzog von
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