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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 59

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Die Hugenotten Ln Frankreich. 59 und beide Parteien wetteiferten mit einander in Grausamkeit und Lan- desverwüstung. Den Hugenotten schickte Elisabeth von England Trup- pen und Geld, von den deutschen protestantischen Fürsten erhielten sie ebenfalls Söldner, während die Guisen Spanier und katholische Schweizer an sich zogen und das Parlament Konde und dessen Anhang als Lan- desverräther erklärte. Den 19. Dezember 1562 kam es bei Dreur zur Hauptschlacht, welche besonders durch die Schweizer von den Guisen gewonnen ward. Statt des Prinzen Kondö, der in der Schlacht ge- fangen wurde, befehligte seitdem Koligni das hugenottische Heer, welches sich an der untern Loire und Seine halten wollte, um der englischen Hilfe näher zu sein. Bei der Belagerung von Orleans wurde der Herzog von Guise durch einen hugenottischen Edelmann gemeuchelt (24. Februar 1563), Anton von Navarra war an einer Verwundung vor Rouen gestorben, und so wurde es möglich, den 19. März den Frieden zu Amboise zu schließen. Dieser setzte fest: 1) Alle Besitzer herrschaftlicher Erbgüter oder die Edelleute der höhern Justiz haben nebst ihren Unterthanen auf ihrem Eigenthum freie Uebung der reformierten Religion. 2) Edelleute ge- ringeren Ranges und Bürgerliche dürfen häuslichen Gottesdienst halten, aber keinen öffentlichen; dagegen soll in jedem Gerichtsbezirke eine Stadt bestimmt werden, in welcher die Reformierten des Bezirks ihren Gottes- dienst halten dürfen. 3) Die Ausübung des reformierten Gottesdienstes ist auch an den Orten gestattet, wo bis zum März 1563 die reformierte Lehre angenommen war. Paris gehört aber nicht zu diesen Orten. 4) Alles Uebrige soll in den Zustand vor dem Kriege versetzt und eine allgemeine Amnestie gegeben werden. Aber der Friede wurde von keinem Theile aufrichtig gehalten, und im September 1566 griffen die Huge- notten nach Verabredung in ganz Frankreich zu den Waffen und besetzten über 50 feste Plätze. Der 80jährige Konnetable Montmorency siegte bei St. Denys, erhielt aber eine tödtliche Wunde, und nachdem Frank- reich von beiden Theilen hinlänglich verwüstet war, schloßen sie 1568 zu Longjumeau auf die Bedingungen von Amboise wieder Frieden. Der König entschied sich endlich bestimmt gegen die Hugenotten, gegen die Duldung eines protestantischen Staates unter Prinzen von Geblüte im Königreiche Frankreich, und die Hugenotten bemerkten das herauf- ziehende Gewitter bei Zeiten. Sie machten la Röchelte zu ihrem Hauptwaffenplatz, warben ein Heer, und nun erließ der König zwei Edikte, durch welche er die Ausübung jeder andern Religion außer der katholischen in Frankreich verbot und den reformierten Predigern befahl, Frankreich binnen 14 Tagen zu verlassen. Ein Versuch, sich Kondes und Kolignis zu bemächtigen, schlug fehl und der Krieg brach mit größe- rer Wuth als vorher aus. Am 13. März 1569 schlug das königliche
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