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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 106

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
106 Die Reformation. Religionskriege. Verfall Deutschlands re. Beispiel, denn bessere gibt es nicht." So führten die Jesuiten den Kampf gegen den Protestantismus durch Wort, Schrift und Unterricht; aber er blieb leider nicht auf dieses Gebiet beschränkt, wohin er gehört und auf welchem er der Natur der Dinge nach nie aufhören wird, son- dern er entbrannte im mörderischen Kriege mit Eisen und Pulver, weil der Augsburger Religionsfrieden die Religion in die Gewalt der Landes- herren gegeben hatte und die katholischen Fürsten trotzdem nicht das gleiche Recht wie die protestantischen üben sollten. Es handelte sich aber nicht mehr um die Existenz des katholischen und protestantischen Glaubens, beide waren in Europa hinlänglich gesichert, denn beide hatten in Hauptländern triumphiert, der katholische in Spanien, Frankreich und Italien, der pro- testantische in England, Skandinavien, Holland und Norddeutschland; es fragte sich nur, ob Haus Habsburg seine Länder und Regentenrechte behaupten könne, welche ihm durch protestantische Unterthanen, durch deutsche und auswärtige Feinde bestritten wurden. Fünfzehntes Kapitel. Der Äreißigmrige Krieg (1618 — 1648). Herzog Ferdinand von Stepermark wurde durch Familienpakt zum Nachfolger des Mathias in Ungarn und Böhmen und seiner gleich- falls kinderlosen Brüder in Oesterreich und Tyrol designiert und damit der Theilung der österreichischen Erblande ein Ende gemacht. Aber diese Vereinigung der habsburg-österreichischen Macht in der Hand eines kräf- tigen Herrschers mußte den Feinden des Hauses Habsburg, den Feinden der katholischen Kirche und des deutschen Reichs ein sehr unerwünschtes Ereigniß sein, das sie um jeden Preis zu verhindern suchten, und als Hauptmittel diente die Revolutionierung der österreichischen Länder im Namen des Evangeliums und der ständischen Freiheiten. Zu den Fein- den Habsburgs gehörten: der türkische Sultan, welcher den sieben- bürgischen Fürsten Bethlen Gabor, einen Protestanten, vorschob; die von den Oraniern geleiteten Niederländer (die Generalstaaten), welche befürchteten, die österreichische Linie des Hauses Habsburg könnte die spanische unterstützen, auf deren Kosten sie ihre Macht vergrößerten; Frankreich, das auf Erweiterung seiner Gränzen gegen die noch spa- nischen Niederlande und die deutschen überrheinischen Provinzen speku- lierte; Savoyen, das schon damals nach der Lombardei lüstern war; Schweden und Dänemark trachteten nach Erwerbungen in Nord- deutschland, und wäre Polen nicht der Anarchie verfallen gewesen, so hätte es ohne Zweifel gleichfalls nach deutschem Gebiete gegriffen. Wie
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