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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 111

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Friedrichs Kämpen. Ill Braunschweig nach, den man mit dem Bisthum Halberstadt und einigen Stiften versorgt hatte; sein Wahlspruch war: „Gottes Freund und der Pfaffen Feind", und „alles für Gott und für sie" (diese „sie" war Elisabeth, des armen Pfälzers Gemahlin, eine stolze englische Prin- zessin). Eben hatte sich Markgraf Georg Friedrich von Baden- Durlach gegen seinen Vetter gerüstet, wandte aber nun seine Waffen gegen Tilly, wobei er jedoch die Klugheit hatte, vorher zu Gunsten seines Sohnes abzudanken. Unter solchen Aussichten wagte sich der ver- triebene Friedrich zu Mansfeld und im Frühjahre gingen sie bei Ger- mersheim über den Rhein. Am 27. April erfochten sie einen Vortheil über Tilly bei Wies loch, begingen aber die Thorheit sich zu trennen, während Tilly sich mit den Spaniern unter Kordova vereinigte. Am 6. Mai trafen sich die Heere bei Wimpfen; Tilly hatte jedem Sol- daten eine halbe Maß Wein reichen lassen, bevor das blutige Tagewerk begann. Nach einer mehrstündigen mörderischen Kanonade kamen Reiter und Fußvolk zum Schlagen; Tilly errang den vollkommensten Sieg und Markgraf Georg rettete sich mühsam aus der Gefahr der Gefangenschaft. Mansfeld warf sich in das Hessische, um sich mit Christian zu vereinigen, der sengend und brennend von der Weser über Fulda an den Main zog. Bei Höchst hatte er eine Brücke geschlagen; aber den 20. Juni wurde er von Tilly überfallen und verlor 12,000 Mann, weil der ligistische Feldherr kein Quartier zu geben befohlen hatte. Mit den Resten seines Heeres vereinigte er sich mit Mansfeld; dann zogen beide unverfolgt in den Elsaß, nach Lothringen, in die Champagne, überall plündernd und brennend, und warfen sich endlich, von den Spaniern verfolgt, in die Niederlande. Den 9. August trafen sie bei F le urns auf Kordova und schlugen sich mit Heldenmuth aber ungeheurem Verluste durch nach Hol- land, von wo sie nach England gingen. Tilly aber nahm unterdessen Mannheim, Frankenthal und Heidelberg, und schickte die berühmte Bi- bliothek der Universität nach Rom. Im Frühjahre 1623 brach Mansfeld aus Holland abermals in Deutschland ein, ebenso sein Kampf- und Schicksalsgenosse Christian von Braunschweig. Bereits begann sich in Norddeutschland die fremde Einmischung kund zu geben; König Christian Iv. von Däne- mark bearbeitete die Stände, besonders die städtischen, damit er als Hauptmann des niederländischen Kreises herbeigerufen werde, während die Herzoge von Braunschweig und der Landgraf von Hessenkassel ein sehr zweideutiges Spiel trieben. Hessenkassel besetzte Tilly und begün- stigte Hessendarmstadt zum tödtlichen Aerger des kasselschen Vetters. Dann rückte er in Westfalen ein und schlug Christian von Braunschweig abermals in einer mörderischen Schlacht, bei Stadtloo 6. August 1623, welche Christian gewagt hatte um seine Vereinigung mit Mansfeld zu
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