Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 174

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
174 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. rc. nur das Mißvergnügen der Männer der Hochkirche. Dennoch ließ er sich nach dem englischen Rituale krönen, gab aber bei der Eröffnung des Parlaments am 22. Mai Anlaß ihn der Abneigung gegen die parlamen- tarische Regierung zu verdächtigen, indem er das Einkommen der Krone auf Lebenszeit zugesichert haben wollte und auch erhielt. Bald darauf landete der Herzog von Monmouth mit einer Schaar englischer Flücht- linge und warf sich selbst zum Könige und Vertheidiger des protestanti- schen Glaubens auf. Er fand Anhang, wurde aber bei Sedgemour geschlagen und auf der Flucht gefangen. Monmouth wurde hingerichtet, von den Theilnehmern an dem Aufstande hatten 330 dasselbe Schicksal und 800 wurden in die Plantagen Jamaikas geschickt. Dieser Aufstand gab dem Könige Gelegenheit, eine stehende Armee aufzustetten, welche er unumgänglich nothwendig brauchte, um eine Monarchie nach französischem Muster herzustellen. Letztere wollten aber die Engländer durchaus nicht und eben darum war ihnen die Vermehrung des stehenden Heeres die bedenklichste Unternehmung des Königs; ihr Mißtrauen steigerte sich, als Jakob besonders auf die Anstellung katholischer Offiziere bedacht war und das Heer in Irland allmählig von protestantischen Elementen frei zu machen strebte. Gegen die Habeaskorpusakte gab er seine Ab- neigung unverholen kund und äußerte, daß mit ihr nicht zu regieren sei, aber gerade diese Akte betrachteten die Engländer als einen Grund- stein ihrer bürgerlichen Freiheit. Den Katholiken wollte Jakob Religions- freiheit und bürgerliche Rechte verschaffen; zu diesem Zwecke sollten die blutigen Gesetze gegen die katholische Gottesverehrung sowie der Testeid abgeschafft werden. Vorsichtige Katholiken, auch der Papst, warnten den König vor unbesonnenen Schritten, indem sie ihn auf die Stimmung der Protestanten aufmerksam machten und sich hinlänglich befriedigt er- klärten, wenn ihnen nur die Privatübung ihres Gottesdienstes erlaubt würde; andere aber, vorzüglich der Jesuit Petre, ein eifriger aber be- schränkter Mann, beredeten den König frisch voranzugehen und die Ge- walt zu benützen, die ihm zu Gebote stehe. So ging der König auf dem betretenen Wege weiter; er dispensierte katholische Offiziere von den Bestimmungen der Testakte, und als zwei Mitglieder des Obergerichts dies nicht gleich ihren Kollegen gut hießen, entsetzte sie der König, und den Bischof von London suspendierte er, weil er die Aeußerungen der Unzufriedenheit billigte. Als mehrere hochkirchliche Geistliche katho- lisch wurden, dispensierte sie der König und ließ ihnen den Fortgenuß ihrer Einkünfte; ebenso besetzte er viele Stellen in den Universitätskolle- gien mit Katholiken. Zu gleicher Zeit wurden mehrere Kirchen wieder für den katholischen Gottesdienst eingerichtet; Karmeliter, Franziskaner und Benediktiner ließen sich in England nieder und die Jesuiten errich- teten ein Kollegium, welches selbst von protestantischen Schülern besucht
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer