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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 198

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
198 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. rc. und gegen die Wahlkapitulation sächsische Truppen nach Polen gebracht habe. Statt seiner wurde ein polnischer Edelmann, Stanislaus Les- zins ky, der Woiwode von Posen, zum Könige gewählt, Karls Schütz- ling und treuer Freund, der jedoch trotz seiner Tapferkeit und Herzens- gute bei den von Sachsen und Rußland erkauften Edelleuten nur wenige treue Anhänger fand. Karl Xii. jagte die Russen aus Lithauen, er- stürmte Lemberg in Galizien, aber August benutzte seine Abwesenheit, errang bei Kalisch mit seinem russisch-sächsischen Heere einen kleinen Vor- theil und kam wieder in Besitz von Warschau. Doch Karls Feldherr Rhenskiöld schlug das russisch-sächsische Heer unter Schulenburg den 13. Februar 1706 bei Fraustadt vollständig und ließ nach der Schlacht 6000 gefangene Russen nicderstoßen, und Karl selbst marschierte nun durch das österreichische Schlesien, ohne bei Kaiser Joseph!, nur anzufragen, nach Sachsen, um August in seiner Heimath zum Frieden zu nöthigen. Damals kämpste Deutschland mit Frankreich und obwohl die Schlacht bei Höchstädt schon geschlagen war, ermattete gerade um diese Zeit der Krieg auf deutschem und niederländischem Boden. Hätte sich Karl Xii. mit Ludwig Xiv. verbündet, so wäre die Lage des Kai- sers eine verzweifelte geworden; deßwegen eilte der Herzog von Marl- borough zu dem Schweden und brachte ihn auch glücklich von jedem Gedanken an ein französisches Bündniß ab; Karl konnte ohnehin die Franzosen nicht leiden, deren Sprache er vermied, und dem keuschen, mäßigen nordischen König war das schwelgerische, sittenlose Leben des französischen Königs ein Gräuel. Außerdem war Karl eifriger Prote- stant und durch die Vertreibung der Hugenotten erbittert; der Kaiser hingegen willigte in Karls Forderung, den schlesischen Protestanten 125 Kirchen herauszugeben, weil er sich keinen neuen und furchtbaren Feind machen wollte. In Sachsen erholten sich die ermüdeten Schweden wie- der und thaten sich trefflich zu gute; Karl zog aus dem Kurfürstenthum Geld und Kriegövorräthe und steckte endlich auch einige tausend sächsische Rekruten unter sein Heer. Die Roth zwang August zum Frieden von Altranstädt (1706 den 24. September), in welchem er für sich und seine Nachkommen der polnischen Krone entsagte, das Bündniß mit dem Zaren aufgab und den Livländer Patkul auslieferte; diesen ließ Karl von unten auf rädern. Larls Xii. russischer Feldzug. Schlacht bei pultawa (8. Juli 1709). Zar Peter hatte die lange Frist gut benutzt; seine bei Narwa ver- lorene Artillerie war wieder ersetzt, sein Heer durch deutsche Offiziere geschult und kommandiert, Jngermanland, ein Theil von Esthland und Livland war erobert, seine Flotte auf der Ostsee der schwedischen bereits gewachsen. Gegen diesen Feind richtete nun Karl seinen Angriff, aber
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