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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 238

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
238 Englische Revolution. Zeitalter Ludwigs Xiv. re. englischen Gesandten; sie wurde geschieden und ging nach Celle in Han- nover, wo sie nach drei Jahren am gebrochenen Herzen starb. Nach Struensees Tode bemächtigte sich Juliane der Regierung und Guldberg wurde ihr erster Minister; nach zwölf Jahren aber stürzte sie der Kron- prinz Friedrich, der im Namen seines Vaters bis zu dessen Tode regierte. Katharinas zweitrr Türkenkrieg (1787—1792). Katharina gab Europa abermals Gelegenheit, über türkische Nieder- lagen ^u jubeln; sie stiftete in der Türkei Aufstände an und forderte die Türken durch einen derartigen Uebermuth, der sich besonders auf der von Potemkin veranstalteten triumphierenden Reise Katharinas nach Cher- son, wo sie mit Joseph Ii. zusammenkam, kund gab, heraus, daß sie ihn nicht länger ertrugen und im gleichen Jahre noch (1787) den Krieg erklärten, wozu sie außerdem von den Engländern gereizt wurden. Letztere unterstützten aber die bedrängte Pforte so wenig als es die Holländer thaten, sie ließen selbst Gustav Ili. von Schweden im Stich, der Rußland auf der verwundbarsten Seite angriff, während Katharina mit Joseph Ii. verbündet war, der mit ihr die Türkei theilen wollte, wie es mit Polen geschehen war. Die Russen erstürmten unter Potemkin in der Nacht des 17. Dezembers 1788 die Festung Otschakow in ihrer fürchterlichen Weise; über die mit Leichen gefüllten Gräben drangen sie in die Stadt und erwürgten in derselben nicht allein die Bewaffneten, sondern die ganze Bevölkerung. Doch waren ihre Fortschritte keines- wegs besonders groß, nicht allein deßwegen, weil die Türken im kleinen Kriege eine Menge Russen aufrieben, sondern weil Hunger und Krank- heiten, zum Theil eine Folge der schlechten Verpflegung, im russischen Heere mehr Leute wegrafften, als eine verlorene Hauptschlacht. Noch rühmloser wurde der Krieg von Oesterreich geführt; Joseph Ii. hatte über 200,000 Mann ausgestellt, diese waren aber durch den Feldmar- schall Lascy (Laudon operierte seitwärts in Kroatien und Bosnien) in einen großen Kordon von dem adriatischen Meere bis an die walachische Gränze vertheilt. Die Türken brachen auf mehreren Punkten durch, er- fochten bei Lugos durch Ueberfall einen Sieg (24. September) und nöthigten die Hauptmasse des kaiserlichen Heeres zu einem Vcrtheidigungs- krieg. In den Ebenen des Banats und Niederungarns entwickelten sich in dem heißen Sommer verderbliche Krankheiten, welche über 30,000 Mann hinwegrafften. Der Feldzug des folgenden Jahres hatte besseren Erfolg; ein österreichisches Heer unter dem Prinzen von Koburg vereinigte sich in der Walachei mit dem Russen Suwarow, der rasch und kühn zu handeln verstand, und sogleich zeigte es sich, daß die öster- reichischen Soldaten die Türken wenigstens ebenso gut zu schlagen wuß-
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