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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 345

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Frankreich unter dem Konsulate. 345 einen Dogen mit zwei Beisitzern, einen Senat und einen gesetzgebenden Körper. Bedeutender war jedoch die Umwandlung, die er mit seiner eigenen Schöpfung, der ciöalpinischen Republik, vornahm. Diese fand sich bewogen, eine großartige Deputation nach Lyon zu schicken, wo dieselbe von Talleyrand eine neue Verfassung in Empfang nahm. Bonaparte wurde Präsident der Republik, weil die Cisalpiner den Mann nicht finden konnten, „der sich in dem Wirbel der Meinungen Ruf und Vertrauen zu erwerben Gelegenheit hatte; daher wünschen sie sehnlichst, daß General Bonaparte die cisalpinische Republik ehren wolle, indem er fortfährt, sie zu regieren und zu berathen, so lange er es für nothwendig erachtet." Zu gleicher Zeit taufte sich die cisalpinische Re- publik in eine italienische um und zeigte dadurch ihren guten Willen, von dem übrigen Italien die Stücke anzunehmen, die zu einer bloßen cisalpinischen Republik nicht gepaßt hätten. Rach der französischen Ver- fassung konnte Bonaparte nicht italienischer Präsident sein, weil kein französischer Bürger in fremde Dienste treten durfte; er trat aber auch nicht in italienischen Dienst, „denn er regierte die italienische Republik nur so lange, bis dieselbe einen Bürger fand, welcher der höchsten Stelle gewachsen wäre." Piemont, Piacenza, Guastalla und Parma wurden mit Frankreich vereinigt; dies war eine leicht begreifliche Andeutung, welche die italienische Republik für ihre Zukunft erhielt. Für den Erb- prinzen von Parma schuf Bonaparte ein Königreich Etrurien, wofür ihm Spanien in einem geheimen Vertrage Parma und in Amerika Loui- siana abtrat (1801). Siebenzehntes Kapitel. /rankreich untrr dem Konsulate (1800— 1804). Die französische Republik mußte sich nicht weniger dem Willen des gewaltigen Kriegers fügen als ihre Töchterrepubliken, und er bewies, daß er die Geschäfte des Friedens ebenso sicher zu leiten verstehe, als die des Krieges, und daß er nicht bloß die Armeen, sondern die ganze französische Nation kommandieren wolle; die weitaus größere Mehrheit fügte sich diesem Kommando willig. Er ordnete die Verwaltung und die Finanzen wunderbar schnell, so daß 1801 die Staatskasse gefüllt war und alle Zahlungen regelmäßig vor sich gingen; unter ihm blühte die Gewerbsthätigkeit Frankreichs neu auf; kein früherer König, auch Ludwig Xiv. nicht, that in dieser Richtung so viel als Bonaparte; für den Verkehr baute er Straßen und Kanäle und schuf die gewaltigen Heerstraßen über die Alpen, wahre Römerwerke. Das Unwesen, daß
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