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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 387

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Schlacht bei Waterloo. 387 greß zu Wien hatte ihn (13. März) als Störer des Weltfriedens in die Acht erklärt und bot die Kriegsmacht von ganz Europa gegen ihn auf; darum wollte Napoleon auch das Revolutionselement gegen die Monarchen in Bewegung setzen, so wenig er gesonnen war, demselben etwas gegen sich einzuräumen. Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815). Als seine friedlichen Erklärungen kein Gehör und keinen Glauben fanden, eröffnete er den Krieg und stürzte sich auf seine Gegner, bevor diese Zeit hatten, alle ihre Streitkräfte gegen ihn zu vereinigen. Mit 120,000 schlachtendnrstigen Kriegern brach er über die Sambre in die Niederlande ein; es war derselbe Weg, den die Franzosen unter Pichegru und Iourdan 20 Jahre früher zuerst im Siegesschritte betreten hatten. In Belgien standen zwei Heere unter Blücher und Wellington, aber Na- poleon überraschte sie, was fast unmöglich scheint, bevor sie sich vereinigen konnten. Bei Ligny und Fleurus, zum drittenmal Schlachtfeld zwi- schen Deutschen und Franzosen, griff er den alten Blücher mit Uebermacht an und besiegte ihn in einer mörderischen Schlacht (16. Juni). Bald wäre Blücher selbst gefangen worden; sein Pferd wurde erschossen, der greise Held lag unter demselben, als die französische Reiterei an ihm vorüberjagte; zum Glück wurde er nicht erkannt und durch einen Angriff der preußischen Reiterei gerettet. Am gleichen Tage bestand Wellington einen harten Kampf gegen den Marschall Ney bei Quatrebras; dort verlor der Herzog von Braunschweig an der Spitze seiner schwarzen Husaren durch eine feindliche Musketenkugel das Leben. Triumphierend meldete der Telegraph nach Paris: „das ist einmal Blücher; morgen wollen wir sehen, was aus Wellington wird", und die Pariser warteten hochentzückt auf die neue Siegesbotschaft. Wellington aber hatte endlich alle seine Streitkräfte gesammelt und bei Waterloo, vorwärts Brüssel, eine starke Stellung genommen, die nach dem Ausdrucke des rapportierenden französischen Generals durch ein Gebirge von Fußvolk und Geschütz vertheidigt wurde. Dennoch be- schloß Napoleon den Angriff; er glaubte nämlich die Preußen entmuthigt und im vollen Rückzuge; deßwegen schickte er ihnen den Marschall Grouchy mit 36,000 Mann nach, „die Preußen in den Rhein zu sprengen." Aber Blücher und seine Soldaten waren nicht entmuthigt, sondern ergrimmt, und als Wellington fragen ließ, ob ihm Blücher eine Division zur Schlacht zusenden könne, antwortete dieser: „ich werde mit dem ganzen Heere kommen." Gegen Grouchy stellte er unter Thiele- mann eine Heeresabtheilung bei Wawre, und diese schlug sich am 18. so hartnäckig, daß Grouchy lange glaubte, er habe das ganze preußische Heer vor sich, und nicht daran dachte, gegen Waterloo zu wenden, woher 25*
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