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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 402

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
402 Die Zeit von 1815 bis 1857. den Diktator im Namen der Freiheit und des Vaterlandes und vertrieb ihn im Sommer 1855. Das Schauspiel des Bürgerkriegs dauert aber auch jetzt noch ununterbrochen fort; dazu kommt noch die indianische Plage; in Jukatan haben sich die Indianer förmlich unabhängig gemacht und drohen die Weißen zu vertilgen; im Süden und Südwesten führen die berittenen Apatschis und Komantschis Raubzüge bis tief in das mexikanische Gebiet aus, und haben das goldreiche Sonora bereits zur Einöde gemacht und die friedlichen ackerbautreibenden Indianer ausge- mordet. Die Gränzforts (Presidios) sind zerfallen, ebenso wie die Kirchen und Missionshäuser, in welchen spanische Mönche mit bewun- derungswürdigem Erfolge civilisiert hatten. Merikos Schicksal scheint ent- schieden; die große nordamerikanische Republik wird es allmählig in sich aufnehmen, nordamerikanische Büchsenkugeln und Bowiemesser aber die wilden Indianer zur Ruhe bringen. (Eine neue Phase ist 1862 eingetreten: die nordamerikanische Union liegt im Bürgerkriege, Napoleon Iii. hat seine Waffen nach Mexiko getragen.) Aehnlich wie die Geschichte Mexikos entwickelte sich die der andern spanischen Kolonieen. Von dem Aufstande in Buenosayres und wie dieser durch englische Hilfe nicht nur glückte, sondern auch Paraguay nach sich zog, ist oben gesprochen worden; von Buenosayres aus wurde Chili revolutioniert, von Chili Peru (1820), während gleichzeitig der Aufstand auch in Venezuela ausbrach. Die Hauptanführer waren: San Martin, Sukre, Paez und Simon Bolivar (geb. zu Karakkas 1783); Nordamerika und England anerkannten die neuen Republiken, in England fanden sie Anlehen, der englische Admiral Kochrane rüstete mit englischem Gelde ein Geschwader aus und verdrängte die spanischen Schiffe aus den Gewässern Perus und Chilis, wodurch der Erfolg des Aufstandes nicht wenig beschleunigt wurde. Anfangs behaupteten die spanischen Ge- nerale die Oberhand im freien Felde, aber nach 1821, d. h. nach der Revolution Niegos auf Isla de Leon, erhielten sie von dem Mutter- lande keine wirksame Unterstützung mehr, wohl aber verpflanzte sich die in Spanien herrschende Zwietracht auch unter die in Amerika komman- dierenden Generale. Die entscheidende Schlacht gewann Sukre bei Ayakucho in Peru auf der Ostseite der Andes den 9. Dezember 1824, worauf die spanischen Generale kapitulierten und sich nach Europa ein- schifften; nur das Fort Kallao hielt sich bis zum 19. Januar 1826, der letzte Platz, den die Spanier auf dem amerikanischen Festlande besaßen, da 1821 auch Centralamerika dem allgemeinen Beispiele gefolgt war. Bolivar wollte aus Peru, Quito, Neugranada und Venezuela eine große südamerikanische Union, Kolumbia, mit möglichst starker Central- gewalt gründen, aber das Werk gelang nicht, denn nicht nur die ehe- maligen Vicekönigreiche und Generalkapitanerieen, sondern auch Provinzen,
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