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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 432

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
i 432 Die Zeit von 1815 bis 1857. danellen, Varnas, Schumlas, der Donaufestungen re. verwendet werden mußten. Die Türken entschloßen sich deßwegen zu einem geharnischten Vertheidigungssvstcme und führten dasselbe im ersten Feldzuge beharrlich und ziemlich glücklich durch. Auch die Russen stellten keine Armeen Ln das Feld, wie man gemäß den officiellen Ziffern ihrer Militärmacht erwartet hätte; über höchstens 120,000 Mann verfügte der alte Feld- marschall Wittgenstein, als er im Mai 1828 den Krieg durch den Uebergang über den Pruth eröffnete. Die Türken räumten Galacz und zogen sich nach Braila, vor welcher Festung am 21. Mai Kaiser Niko- laus selbst ankam. Der Kommandant, Solyman Pascha, ließ sich dadurch nicht einschüchtern und leistete kräftigen Widerstand; selbst als Wittgen- stein bei Jsatschka den Uebergang über die Donau erzwungen hatte und Braila von aller Verbindung mit Schumla abschnitt, auch am 11. Juni Jsatschka durch Kapitulation nahm, schlug Solpman am 14. Juni einen allgemeinen Sturm der Russen blutig ab und kapitulierte erst, als die Stadt zusammengeschossen war, gegen freien Abzug nach Silistria. Die schwachen Festungen Matschin, Tultscha, Hirsowa und Kustendschi gingen nun gleichfalls über und die russische Armee bewegte sich in langsamen Märschen von Karasu über Bazardschik gegen die türkischen Hauptplätze Schumla und Varna, während ein russisches Armeekorps unter Geis- mar Widdiu gegenüber lagerte und ein anderes unter Roth Silistria und Giurgewo blockierte. Am 19. Juli kam die russische Armee vor Schumla an und schlug sich mit den Türken in nichts entscheidenden aber blutigen Gefechten herum; am 26. August gelang den Türken ein Ueberfall gegen eine russische Abtheilung, welche sie niedermachtcn, da- gegen verloren sie am 31. August ein Gefecht bei Jenibazar. Die Ein- schließung Schumlas konnte nicht bewerkstelligt werden, im Gegentheile litten die Russen Mangel an Zufuhr, und als sich die herbstlichen Regen und mit ihnen die gewöhnlichen Krankheiten einstellten, mußte sich Wittgenstein anfangs November auf die Belagerungsarmee vor Silistria zurückziehen, wobei das 3. Korps, das die Nachhut bildete, von den Türken so lebhaft gedrängt wurde, daß es all sein Gepäck verlor. Vor Silistria ging es nicht besser; der Regen füllte die Laufgräben, die Besatzung machte häufige Ausfälle, und als Hussein Pascha von Schumla her nachdrängte, zogen die Russen auch hier ab, wobei sie wegen der grundlosen Wege fast alles Geschütz im Stiche ließen. Glück- licher waren die russischen Waffen auf beiden Flügeln; der Pascha von Widdin drängte Geismar durch Ucbermacht bis Krajova zurück, ließ sich aber in der Nacht des 27. Septembers überfallen und mit großem Verluste über die Donau zurückwerfen. Viel wichtiger war die Eroberung Varnas, welche nur durch die Mitwirkung der russischen Flotte unter Admiral Greigh, einem geborncn Engländer, gelang. Sie
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