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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 434

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
434 Die Zeit von 1815 bis 1857. darauf ergab sich auch Bajazid mit andern minder wichtigen Plätzen. Während des Winters rüstete sich der Sultan zur kräftigen Fortsetzung des Krieges, fand aber bei den Moslemin, die ihm weder die Hin- schlachtung der Janitscharen noch seine Reformen verziehen, den nöthigen Anklang nicht; andererseits bemühte sich Oesterreich vergebens, Frank- reich und England zu einer Tripelallianz zu bewegen, deren Zweck ge- wesen wäre, Rußland die Erneuerung des Krieges zu verbieten, den Sultan aber zur Haltung der vor dem Kriege bestandenen Verträge zu nöthigen; die beiden Westmächte hatten sich in der griechischen Frage von Rußland zu weit führen lassen, als daß sie jetzt eine Frontänderung machen konnten. Im Frühjahre begann daher der Krieg wieder, zu welchem die Russen auch die Moldauwalachen in einigen Freikorps ver- wendeten; am 17. Mai erschien die russische Hauptarmee, jetzt von Feldmarschall Diebitsch, einem geborenen Schlesier, angeführt, vor Si- listria, während der Großwesier Reschid Pascha, der Sieger von Athen, das Roth'sche Korps bei Parawedi an demselben Tage mit Uebermacht angriff und nur durch einen unerschütterlichen Widerstand an der voll- ständigen Vernichtung desselben verhindert wurde. Am 4. Juni brach Diebitsch von Silistria auf, dessen Belagerung er den nachrückenden Korps überließ, vereinigte sich mit den Ueberresten des Roth'schen Korps und nöthigte dadurch den Großwesier die Belagerung von Parawedi aufzuheben und auf Schumla zurückzugehen. Aber auf dem Marsche zwang ihn Diebitsch am 11. Juni bei Kuletscha zur Schlacht; die tür- kische Reiterei jagte eine steinige Anhöhe hinunter, wo jede europäische Reiterei gestürzt wäre, und hieb ein russisches Infanterieregiment zu- sammen, allein die andern hielten ruhig Stand und ihr Feuer, das von einer überlegenen Artillerie unterstützt wurde, zwang den Großwesier zur Flucht nach Schumla. Am 30. Juni ergab sich Silistria nach tapferer Vertheidigung und das Belagerungskorps wurde alsbald von Diebitsch an sich gezogen, der nun an den Uebergang über den Balkan dachte. Den Großwesier, der in Schumla liegen blieb, ließ er durch ein starkes Korps unter Suchtelen beobachten, während Roth und Rüdiger über den Kamtschik gingen (18. — 20. Juni) und bereits am 22. Juni den südlichen Abhang des Balkans Hinabstiegen, am 24. Burgas besetzten, wodurch die Verbindung mit der russischen Flotte hergestellt war, welche auch Siscepoli besetzt hatte. Im Juli- wandte sich Rüdiger gegen Aidos, das Korps von Pahlen vereinigte sich mit ihm und endlich ging Die- bitsch über den Balkan, da sich der Großwesier in Schumla festhalten und die Stimmung der Türken keinen allgemeinen Aufstand befürchten ließ. Am 12. August schlug er ein türkisches Korps bei Sliwno und am 19. erschien er vor Adrianopel, am 20. kapitulierte die Stadt und der russische Vortrab drang bis Kirklissa vor. In Asien war es den
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