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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 520

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
520 Die Zeit von 1815 bis 1857. Schildwache gegen Rußland gebrauchen zu lassen und dessen Argwohn beständig rege zu erhalten. Da indessen die russische Politik unaufhalt- sam auf ihre Zielpunkte losgcht, so mußte sich Persien auch alsbald gegen England verwenden lassen. Das persische Heer, das 1838 vor Herat erschien, hatte als eigentlicher Hebel der russische Gesandte in Bewegung gesetzt und derselbe sollte auch ein Bündniß zwischen dem persischen Schah und Dost Mohammed von Kabul, dem unternehmend- sten Fürsten der Afghanen, zu Stande gebracht haben. Es habe sich um nichts Geringeres gehandelt, verlautete dann und wann, als um einen Einfall in Ostindien, was um so erklärlicher schien, als die musel- männischen Afghanen geschworene Feinde der heidnischen Shiks waren, die ihnen das Peschawer entrissen hatten. Was Schah Nadir im vorigen Jahrhundert mit Erfolg unternommen hatte, nämlich einen Heereszug von Persien bis an den Ganges, kann in diesem Jahrhundert keine Unmöglichkeit sein, da die iranischen Volksstämme noch ebenso kriegerisch und beutelustig sind, und es dem persischen Schah sowie Dost Moham- med ein Leichtes wäre, eine ganze Fluth von Reitern und räuberischen Gebirgsbewohnern in Bewegung zu setzen, wenn sie nur den Sold für ein Jahr aufbringen könnten. Mochte es mit den in Teheran und Kabul von russischen Agenten gesponnenen Planen eine Bewandtniß ge- habt haben, welche es wolle, so viel ist gewiß, der Generalgouverneur von Ostindien, Lord Auckland, schloß ein Bündniß mit Rnndschid Singh von Lahore, ein englisches Heer marschierte aus Bengalen nach Schikarpur am untern Indus, ein kleineres kam zu Schiffe stromauf- wärts und die vereinigte Macht führte General Keane durch den Bolan- paß nach Kandahar, das von der Division Nott besetzt wurde, worauf Keane am 22. Juli vor Ghizni anlangte, dasselbe am Abend während einiger Stunden beschoß und am folgenden Morgen mit Sturm nahm. Dost Mohammed wurde in einem Treffen geschlagen, Kabul ergab sich am 4. August, die Engländer besetzten D sch ela lab ad und Peschawer, indem sie durch das Gebiet der Sikhs die Verbindung mit ihren nord- westlichen Gebietstheilen in Ostindien herstellten, obwohl die Sikhs die englischen Durchmärsche und Etappen nicht gerne sahen (Rnndschid Singh war am 27. Juni gestorben). Das folgende Jahr ergab sich Dost Mohammed den Engländern, sie besetzten Dader und Ke lat im Lande der Beludschen, faßten also vom obern Lauf des Indus bis an dessen Mündung festen Fuß. Afghanistan schien sicher, da der ehemals von Dost Mohammed vertriebene und von den Engländern wieder eingesetzte Schah Schudschah von den afghanischen Häuptlingen anerkannt wurde, daher man sich in England nicht wenig über die Erfolge in Asien freute. Man tröstete sich damit über den Brand, der am 30. Oktober 1841 mit einem Theile des Tower viele Trophäen aus früheren Zeiten verzehrte,
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