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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 521

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Der Afghanenkricg. 521 indem dieselben bereits durch neue ersetzt seien, und die Geburt des Prinzen von Wales (9. November), sowie die Taufe desselben (25. Januar 1842), wobei der König von Preußen Pathe war, wurde mit allgemeinem Jubel gefeiert. Bald nach den Tauffeierlichkeiten liefen aber traurige Berichte aus Afghanistan ein; das ganze Land hatte sich erhoben und die englischen Besatzungen eingeschlossen. Sonderbarer Weise wurden die englischen Befehlshaber und politischen Agenten von dem Aufstande überrascht, obwohl es am Tage lag, daß ein kriegerisches und dazu mohammedanisches Volk die Restauration eines vertriebenen Herrschers und die Besetzung des Landes durch eine fremde und christ- liche Heeresmacht nicht lange geduldig ertragen würde; obwohl die Ver- giftung der Kameele des englischen Heeres (die Afghanen mischten dem Heu, das sie liefern mußten, den giftigen rothen Fingerhut, Digitalis purpurea, bei) bewies, daß eine Verschwörung bereits in den untern Schichten der Bevölkerung arbeite. Der Arminius der Afghanen war einer der Söhne Dost Mohammeds, Akbar Khan; in den ersten Tagen des Novembers kam die Verschwörung zum Ausbruche; Alexander Bur- nes, der einst aus Bengalen über Kabul, Balkh und Bokhara nach Teheran gewandert war, wurde ermordet, dasselbe Schicksal traf mehrere Offiziere, im Dezember den englischen Gesandten Maknaghten, im April des folgenden Jahres den Schah Schudschah. Die Besatzung von Ghizni wollte sich durchschlagen, ging aber durch Kälte und das Schwert der Afghanen zu Grunde; General Elp h in st o ne, der die Verteidigung des Balahissar, der Citadelle von Kabul, und des verschanzten Lagers vor der Stadt ebenso unentschlossen als ungeschickt leitete, kapitulierte am 28. Dezember gegen freien Abzug, der britische Heerhaufen wurde aber im Januar in den Keyberpässen überfallen und vollständig aufge- rieben. General Nott behauptete jedoch Kandahar, General Sale Dschelalabad, letzterer schlug sogar Akbar Khan im offenen Felde, wäh- rend ein Versuch, die Keyberpässe von Peschawer her zu forcieren, dem General Pollok mißlang. Die Nachricht von der Schlappe der Eng- länder wiederhallte in ganz Asten, Nepal zeigte sich sehr verdächtig, die „goldfüßige" Majestät von Birma sammelte ein Heer bei Rangun, daher beeilten sich die Engländer mit ihrem Gegenschlage. Der General- gouverneur, Lord Ellenborough, ordnete einen Rachezug gegen die Afghanen an; im August durchbrach Pollok die Keyberpässe, vereinigte sich mit Sale in Dschelalabad, schlug Akbar Khan im September in zwei Treffen, während Nott von Kandahar über Ghizni nach Kabul marschierte, das ohne Widerstand besetzt wurde. Die erbitterten eng- lischen Soldaten und Sipahis wetteiferten in der Verheerung mit Feuer und Schwert, Ghizni, Kabul und Dschelalabad wurden gesprengt, und nachdem das Werk der Zerstörung vollendet war, räumten die englischen
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