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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 539

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Espartero stürzt die Regentin und führt selbst die Regentschaft. 539 rale Odonel und Narvaez ein. Am 19. Juli 1841 erließ Christine eine Protestation gegen die Vormundschaft des Arguelles und erklärte ihre Abdankung als eine erzwungene. Schon im Herbste platzte die erste gegen Espartero angelegte Mine, diesesmal aber ohne Erfolg. Nar- vaez, der in der Nahe von Kadir gelandet war, brachte kaum einige Guerillas auf die Beine, Odonel gewann zwar einige Bataillone der Besatzung von Pampeluna und bemächtigte sich der Citadelle, allein die Stadt ergab sich nicht, die Aufstände in Vittoria, Bilbao und Eftella wurden von Zurbano schnell unterdrückt, Odonel selbst beeilte sich seine Rettung jenseits der französischen Gränze zu suchen. In Madrid hatte der Reitergeneral Diego Leon einen Theil der Garde gewonnen und war in der Nacht des 7. Oktober in die Korridore des königlichen Pa- lastes gedrungen, um Isabella mit Gewalt zu entführen, aber die könig- lichen Hellebardiere (die innere Schloßwache) schloßen die Gitter und zwangen durch ihr Feuer die Eindringlinge zur Flucht. Espartero ver- fuhr gegen die aufständischen Bauern und Städter (auch Barcelona, Valencia, Tarragona re. hatten republikanisch gefärbte Erhebungen ver- sucht) mit großer Milde, Diego Leon aber ließ er kriegsrechtlich er- schießen und strafte die Basken dadurch, daß er die Zollgränze vom Ebro an die Pyrenäen verlegte. Der Finanznoth konnte Espartero be- greiflicherweise nicht abhelfen, wodurch besonders die Soldaten, deren Sold oft monatelang ausblieb, gegen ihn erbittert wurden; seine Absicht, die spanischen Zölle zu ermäßigen, weil sie eigentlich bei der mangel- haften einheimischen Industrie nichts anderes als große Schmuggelprä- mien waren, versetzte namentlich Katalonien in Aufregung, und daß er den 1834 von den Kortes betretenen Weg, der Kirche ihre Rechte und die Reste ihres Eigenthums zu entreißen, fortging, entfremdete ihm das gesammte Landvolk, den größten und besten Theil der Nation. Am 1. Mai 1841 sprach der Papst in einer Allokution gegen die Aufhebung der Klöster in den baskischen Provinzen, die nach dem Vertrag von Ber- gara, aber gegen denselben, vorgenommen wurde, gegen die willkürliche Absetzung von Geistlichen und die unberechtigte Ertheilung von Pfrün- den, gegen die Verhaftung und Verbannung des päpstlichen Nuntius re., worauf die spanische Regierung dadurch antwortete, daß sie eine ziem- liche Anzahl Geistlicher verbannte, allen direkten Verkehr mit dem päpst- lichen Stuhle verbot, karliftischen Geistlichen und im Auslande ordinier- ten den Beichtstuhl und Altar untersagte, dem Papste die Oberhoheit über die spanische Kirche absprach, weil derselbe die spanische Regierung nicht anerkannt habe, endlich alles Kirchengut für Nationaleigenthum er- klärte und zur Bestreitung des Kultus jährlich ungefähr 5 */2 Mill. Tha- ker von Seiten des Staats anwies. Alle Parteien vereinigten sich endlich gegen Espartero, obwohl sie sich selbst gegenseitig tödtlich haßten, und
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