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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 644

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
644 Die Zeit von 1815 bis 1857. entlang marschierte, und fortwährend durch kleinere Zuzüge, namentlich durch den Haufen, welchen Struve, gleichfalls Advokat in Mannheim, gesammelt hatte, sich verstärkte. Es lag im Plane, über Donaueschingen durch das Höllenthal nach Freiburg vorzudringen, aber württembergische Truppen zwangen durch ihre Aufstellungen den Haufen Heckers und Struves von Donaueschingen und dann von Bonndorf und Lenzkirch aus seitwärts zu ziehen, nicht minder einen unter Sigels Anführung nachrückenden Haufen, hart längs der Schweizergränze sich zu halten. In Waldshut trafen Hecker, Struve und Sigel mit ihren Freischaaren zusammen, wohin der reiche Wirth Weishaar aus Lottstetten einen neuen Haufen aus dem Kleckgau herbeiführte. Eine Schaar zog St. Blasien zu über den höchsten Schwarzwald, die Hauptmacht aber längs dem Rheine durch den badischen Oberrheinkreis in das Wiesenthal. Hecker begegnete am 21. April bei Kandern badischen und hessischen Truppen unter Friedrich von Gagern; dieser wollte ihn durch persönliche Unter- redung von seinem Vorhaben abbringen, aber während derselben dräng- ten sich die Freischaaren immer näher an die Truppen, nannten sie Brüder, forderten sie zur Vereinigung mit ihnen für Deutschlands Frei- heit auf re., und als Gagern von Hecker zurückgewiesen wurde und mit dem Rufe: nun so muß denn doch Blut fließen! sich wandte und Feuer kommandierte, wurde er augenblicklich von Scharfschützen, die sich ver- steckt aufgestellt hatten, vom Pferde geschossen. Eine Salve des Mili- tärs reichte hin, Heckers ganze Schaar zu zerstreuen; der Nachzug unter Struve und Weishaar wartete bei Steinen das Schießen gar nicht mehr ab; Hecker und Weishaar flüchteten sofort in die Schweiz, Struve saß in Säckingen einige Stunden gefangen, wurde aber wieder losgelassen, weil flüchtige Freischärler mit Niederbrennung der Stadt drohten. Sigel, der die über den Schwarzwald ziehende Schaar mit Flüchtlingen von Kandern her verstärkte, drang mit etwa 1500 Mann in gut angelegten Seitenmärschen bis Güntersthal, einer Gebirgsöffnung bei Freiburg, vor. Hier wurden die Freischärler jedoch von badischen und hessischen Truppen so empfangen, daß sie eilends in das Gebirg zurückflohen und sich verliefen (23. April). Freiburg im Breisgau, das sich zwischen seinem Landesfürsten und den Revolutionären neutral erklärt hatte und von verschiedenartigen Republikanern besetzt worden war, zu denen Struve und Sigel mit ihrer Schaar hatten stoßen wollen, wurde am 24. von General Hofmann einige Stunden mit Paßkugeln und Kartätschen beschossen und dann mit Sturm genommen; die Anführer flüchteten sich glücklich, da eine Seite der Stadt nicht einmal cerniert war. Zur Unterstützung dieser Aufstände führte G. Herwegh, der sich in der letzten Zeit in Paris aufgehalten hatte, eine Schaar von etwa 900 deutschen Handwerksgesellen, denen sich einige Dutzend Franzosen
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