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1. Geschichte der neuen Zeit für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 680

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
680 Die Zeit von 1815 bis 1857. es sich zur Besetzung der Donaufürstenthümer und erließ an Rußland die Aufforderung dieselben zu raumen, was von Preußen durch eine Note unterstützt wurde. Der Kanzler Ncsselrode antwortete zwar ab- schlägig, da aber Oesterreich an seinen Grannen von Krakau bis Orsowa immer gewaltigere Streitmassen sammelte, so zog die russische Armee zuerst aus der Dobrudscha, dann aus der Walachei, zuletzt auch aus der Moldau ab (Ende.juni bis August), wobei ein Korps durch die Un- geschicklichkeit seines Führers von den Türken noch eine unbedeutende Schlappe bei Giurgewo in der Walachei erlitt. Aus „strategischen Rück- sichten" sei die Räumung der Fürstenthümer erfolgt, erklärten die Russen und hatten insofern ganz Recht, als die Stellung der Oesterreicher in Siebenbürgen und in der Bukowina die russische Armee in der Flanke bedrohte und ihr selbst den Rückzug unmöglich machen konnte; jedenfalls zogen sich die Russen nicht vor Omer Pascha zurück und ebenso wenig vor den 30 — 40,000 Franzosen und Engländern, welche um jene Zeit in und bei Varna lagen und fast ohne alle Reiterei waren. Vergebliche Friedenskonferenzen in Wien. Nach diesem großen Erfolge der österreichischen Demonstration ver- anlaßte der österreichische Ministerpräsident Graf von Buol-Schauen- stein im August die Wiederaufnahme der Unterhandlungen zwischen den Gesandten der Großmächte zu Wien. Man verlangte von Rußland vor allem als Präliminar- oder Garantiepunkte: 1) das Aufgeben der Schutzherrlichkeit über die Donaufürstenthümer und Serbien; die Rechte dieser Länder sollten in Zukunft unter der Bürgschaft der Großmächte stehen; 2) die Schifffahrt auf den Donaumündungen sollte von allen Hindernissen befreit und den Grundsätzen der Wiener Kongreßakte unter- stellt werden; 3) die Revision des Vertrags vom 13. Juli 1841, durch welchen Dardanellen und Bosporus den Kriegsschiffen aller fremden Mächte geschlossen wurden; 4) das Aufhören des officiellen Schutzrechtes von Rußland über die griechischen Unterthanen der Pforte; dagegen soll- ten die Großmächte insgesammt die Sache aller christlichen Unterthanen der Pforte übernehmen. Preußen verpflichtete sich nicht wie Frankreich, England und Oesterreich für diese vier Punkte einzustehen, empfahl deren Annahme jedoch bei dem Petersburger Hofe; dieser wies sie zwar nicht zurück, zeigte aber wenig Geneigtheit zur Annahme, weil er nun der Neutralität Preußens und damit auch der deutschen Mittel- und Klein- staaten sicher war, in Folge davon kein ferneres entscheidendes Vorgehen von Seite Oesterreichs mehr fürchtete und die Pontuserpedition der West- mächte glänzend zu vereiteln hoffte. Preußen willigte jedoch noch in einen Zusatzartikel zu seinem Bündnisse mit Oesterreich, in welchem es diesem seine bewaffnete Hilfe versprach, wenn seine Truppen in den Do-
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