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1. Theil 3 - S. 25

1867 - Breslau : Max
Luthers Rückkehr nach Wittenberg. 25 auf der Stelle nach Wittenberg und predigte acht Tage hinter- einander gegen die Unruhen der Bilderstürmer mit solcher Kraft, daß Alle zur Ordnung zurückkehrten. Luther blieb nun fort- während in Wittenberg und wirkte rüstig für die Ausbreitung der Reformation. Wollte er sich von der Arbeit erholen, so drechselte er oder arbeitete in seinem Gärtchen. Im Jahre 1524' legte er das Mönchskleid ab und kleidete sich nun weltlich. Daß er einen schwarzen Anzug wählte und daß dieser daher die Farbe der evangelischen Geistlichkeit geworden ist, hing von einem bloßen Zusalle ab. Der Kurfürst nämlich pflegte Luthern zu seiner Kleidung dann und wann ein Stück schwarzes Tuch zu schicken, weil dies damals die Hoftracht war; und weil Luther sich so trug, so glaubten auch seine Schüler, sich so tragen zu messen. — Noch einen stärkern Schritt that Luther 1525, sich von dem Mönchsstande ganz loszusagen. Er heirathete ein tugendhaftes Fräulein, Katharina von Bora, die früherhin Nonne ge- wesen war, und lebte mit ihr überaus glücklich, besonders als er Bater mehrerer Kinder wurde, die er zärtlich liebte, wie einige Briefe an dieselben beweisen, die wir noch übrig haben.*) Später- hin reisten er und Melanchthon in Sachsen umher, um zu unter- suchen, wie die Prediger und Schullehrer beschaffen wären. Da fanden sie zu ihrer Verwunderung eine ganz entsetzliche Un- wissenheit; wie konnte es auch anders sein, da diese Leute zum Theil ohne guten Unterricht ausgewachsen waren? Das bewog Luthern, seinen großen und kleinen Katechismus zu schreiben, damit die Leute doch Etwas hätten, wonach sie das arme Volk und die Kinder unterweisen könnten. Daß diese neuen Einrichtungen so ganz ruhig abgegangen *) Einige stehen in Ziegenbeins Lesebuche für Deutschlands Töchtcr(1816), Th. I. Katharina war, 24 Jahre alt, 1523 aus Kloster Nimptschen bei Grimma mir acht andern Nonnen entflohen. Luther verschaffte ihnen in Wittenberg Unterkommen in anständigen Häusern. Vergebens warb ein Prediger um ihre Hand, obgleich Luther seine Werbung unterstützte. Glücklicher war Luther selbst. Er wurde mit ihr am 13. Juni 1525 getraut. Lie hatten sechs Kinder, von denen zwei früh starben. Nach Luthers Tode lebte sie ein Jahr in Wittenberg. Als die Kaiserlichen (1547) hierher kamen, wanderte sie mit ihren Kindern ans und erfuhr manchen Kummer. Sie kehrte zwar nach Wittenberg zurück, ging aber (1552), durch die Pest vertrieben, nach Torgau. Unterwegs wurden die Pferde scheu; sie sprang aus dem Wagen und beschädigte sich so, daß sie die Abzehrung bekam, an welcher sie am 20. December 1552 in Torgau starb. Hier lie-gt sie in der Pfarrkirche begraben.
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