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1. Theil 3 - S. 225

1867 - Breslau : Max
Wallensteins Tod. 225 länders, den er erst vor kurzem zum Obersten erhoben hatte. Um Wallenstein waren außer Jllo, Trczka und Kinsky auch der Ritt- meister Neumann, der bei ihm die Dienste eines Secretairs versah, und Oberst Buttler, der 200 Reiter befehligte; dieser war ein niedrigdenkender Irländer und hatte sich für reichen Lohn erboten, den Herzog lebendig oder todt zu überliefern. Am 24. Februar, Nachmittags 4 Uhr, kam Wallenstein in Eger an. Er war krank und wurde in einer Sänfte von zwei Pferden getragen. Wohl mochte er nicht ahnen, daß er nicht wieder herauskommen würde. Er nahm sein- Quartier in der Amtswohnung des Bürgermeisters auf dem Markte; Trczka und Kinsky mit ihren Frauen wohnten in dem Eckhause daneben. Buttler ließ die Hälfte seiner Dragoner draußen vor der Stadt, die andern nahm er mit hinein. Gordon und der unter diesem stehende Oberstwachtmeister Lesli hatte anfangs gegen Wallenstein nichts Böses im Sinne; denn als sie nebst Buttler ihm nach seiner Ankunft ihre Auf- wartung machten, und er ihnen ohne Rückhalt mittheilte, zu wel- chem äußersten Schritte es mit ihm gekommen sei, antwortete Lesli: er wäre bereit, wenn der Herzog ihn seines dem Kaiser geleisteten Eides entbinden könnte, mit seinen Landsleuten bei ihm, dem sie so viele gute Tage verdankten, treu auszuhalten. Aber auf dem Heimwege nahm der heimtückrsche Buttler sie auf die Seite und zeigte ihnen die kaiserlichen Befehle vor. Diese änderten ihre Gesinnungen sogleich. Anfangs waren sie der Mei- nung, die Geächteten in ihren Wohnungen zu überfallen und sie gefangen zu nehmen; aber die reiche Beute, die sie im Hause des Herzogs zu finden hofften, bewog sie zu dem Entschlüsse, sie zu ermordeu; Buttler versicherte, daß der Mord gutgeheißeu werden würde. Das Nähere besprachen sie in der folgendeil Nacht auf Gordons Zimmer. Alle Drei fielen auf die Kniee nieder und schwuren mit gezogenen Degen, am andern Abend die schwarze That zu vollziehen. Nur über die Art waren sie noch unschlüssig. Endlich erbot sich Gordon, den Jllo, Trczka, Kinsky und Neu- mann zu sich in die Citadelle zu einem Abendschmause einzuladen. Dabei sollten sie ermordet werden. Der Herzog selbst hatte die Einladung abgelehnt, weil er krank, auch wohl zu stolz war, um bei seinen Untergebenen zu speisen. Jene Vier versprachen zu kommen. Abends um 5 Uhr ließen die Verschworenen den Oberft- wachtmeister Geraldino kommen und theilten ihm ihren Vor- Weltgcschichte für Töchter. Hl. 14. Aufl. 15
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