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1. Das Mittelalter - S. 20

1857 - Koblenz : Baedeker
20 Reich der Vandalen. Einen noch höhern Aufschwung nahm die vandalische Macht mit dem Tode Valentinian's Iii. Als dieser durch Maximus ermordet worden war, und der Mörder die kaiserliche Wittwe Eudoxia ge- zwungen hatte, sich mit ihm zu vermählen, um sich dadurch ein scheinbares Recht auf den Thron zu erwerben, so rief diese den Gei- serich zur Rache, welcher mit einer Flotte nach Italien kam und Rom 14 Tage lang plünderte 455; Maximus wurde vom aufgereg- ten Pöbel gesteinigt, Eudoxia mit vielen Gefangenen und Schätzen nach Carthago geführt. Seit dieser Zeit erscheinen die Vandalen im Besitze der ganzen Nordküste Afrika's von den Säulen des Hercules bis an die Grenzen Cyreue's. Als Odoaker sich Italiens bemächtigt hatte, erhielt Geiserich von diesem Sici- lien (mit Ausnahme des nordwestlichen Theiles) gegen Entrichtung eines Tributes. Sardinien hatte er schon früher dauernd besetzt; auch Corsica, die balearischen und pityusischen Inseln erscheinen nun im Besitze der Vandalen. Mit des Stifters Tode (477) begann auch der Verfall des Reiches, herbeigeführt durch häufige Angriffe der Mauren und durch Verfolgung der Katholiken, wozu Geiserich, ein Arianer, schon das Beispiel gegeben hatte. Dieser Zustand reizte die Eroberungssucht des byzantinischen Kaisers Justinian. Als der letzte Vandalenkönig Ge lim er durch Verdrängung seines schwachen und wegen Begün- stigung der Katholiken verhaßten Vorgängers (Hilderich) den Thron eingenommen hatte, sandte Justinian seinen Feldherrn Belisar mit einer Flotte nach Afrika 533. Nach einer Niederlage der Vandalen ergab sich Carthago ohne Widerstand, der Ueberrest des vandalischen Heeres wurde in einer zweiten Schlacht zerstreut, Gelimer, der sich in ein Castell in den Gebirgen geflüchtet hatte, durch Hunger zur Uebergabe vermocht und darauf schnell das ganze Reich nebst den Inseln erobert 534. Belisar hielt den ersten Triumph in Constantinopel, welchen Gelimer schmücken mußte, der dann aber Ländereien in Kleinasien erhielt; die tapfersten Vandalen wur- den nach Byzanz mitgenommen, der Ueberrest aber nach wiederholten Empörungen gegen die römischen Statthalter theils vertilgt, theils weggeführt. 8- 10. Das Reich der Westgothen 419 — 712. Nachdem die Westgothen Europa vom äußersten Osten bis zum äußersten Westen und bis in die Spitzen der drei südlichen Halbin- seln durchzogen hatten, gründeten sie im bisher römischen Gallien,
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