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1. Das Mittelalter - S. 25

1857 - Koblenz : Baedeker
Einführung des Christenthums in Deutschland. 25 8- 12. Religion und Verfassung in den germanischen Reichen. I. Religion. a) Die Einführung des Christenthums unter den ger- manischen Völkern ist'das wichtigste Ergebniß der großen Wande- rungen im 3. bis 6. Jahrhundert. Die Gothen haben von allen deutschen Völkern zuerst die christliche Religion angenommen. Schon auf dem Concilium zu Nicäa (325) erscheint ein gothischer Bischof (Theophilus), dessen Nachfolger Ulfilas die Bibel in's Gothische übersetzte und sich um die Verbreitung der Lehre des Arius bemühte, welche bald bei den Westgothen, Ostgothen, Burgundern, Vandalen und Longobarden die herrschende wurde; bei den Ostgothen und Vandalen hörte sie erst mit der Auflösung ihrer Reiche auf, die übri- gen bekehrten sich später zur katholischen Lehre. Diese war auch von den Franken nach ihrem Siege über die Alemannen angenommen worden, allein die fränkischen Könige bemühten sich nicht um die Be- kehrung der abhängigen Völker in Deutschland, welchen erst im 7. Jahrh. Glaubensboten oder Missionäre aus Irland das Evangelium verkündeten, so der h. Columban und dessen Schüler Gallus den Alemannen, der h. Kilian den Thüringern, der h. Emmeran den Baiern. Der eigentliche „Apostel der Deutschen" aber war der Be- nedictinermönch Winfried aus Westsex, als Bischof Bonifacius genannt, welcher das Bekehrungswerk in Deutschland (716 — 754), namentlich bei den Friesen und Hessell (Umstürzung der heil. Don- nereiche bei Geismar), mit dem größten Eifer betrieb, Kirchen, Klö- ster und Schulen stiftete und (8) neue Bisthümer errichtete, die un- mittelbar dem römischen Stuhle untergeordnet wurden. Er war Bischof, dann Erzbischof von Germanien ohne bestimmten Sitz bis zur Errichtung des ersten deutschen Erzbisthums in Mainz (745), unternahm aber auch als Metropolit der gesammten deutschen Kirche nochmals eine Reise zu den Friesen, wo er als ein siebenzigjähriger Greis den Märtyrertod fand 754. Die Bekehrung der Angelsachsen wurde durch eine fränkische Prinzessin, Königin von Kent, vorbereitet und durch den vom Pabste Gregor dem Großen dahin gesandten Abt Augustinus vollendet. b) Das Klosterleben ist aus dem durch die Christenverfol- gungen entstandenen Einsiedlerleben hervorgegangen, indem mehrere in der ägyptischen Wüste zerstreute Einsiedler (monaelli) sich mn den h. Antonius (um 305) in Hütten nebeneinander ansiedelten und von
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