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1857 -
Koblenz
: Baedeker
- Autor: Cremans, Hubert, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Rudolf Gegenkönig. Empörung der Söhne Heinrich's Iv. gegen ihn. 53
Feinden und verweigerte diesem sicheres Geleite zur Reise nach
Deutschland. Daher bewirkten die päpstlichen Legaten die Wahl des
Herzogs Rudolf von Schwaben zum Gegenkönige, wobei zugleich
bestimmt ward, daß künftig der Sohn des Königs nur durch freie
Wahl und nicht durch Erbschaft König werden solle. So ward also
Deutschland förmlich zum Wahlreiche erklärt. Nach zwei unent-
schiedenen Treffen zwischen Rudolf und Heinrich ward ersterer vom
Papste anerkannt, letzterer auf neue Klagen abgesetzt und der Bann
gegen ihn erneuert, wogegen der König auch wieder den Papst ab-
setzen und den von diesem excommunicirten Erzbischof von Ravenna
als Clemens Hl. znm Gegenpapste wählen ließ. In einem dritten
Treffen wurde Rudolf (durch Gottfried von Bouillon?) tödtlich ver-
wundet und starb. Heinrich übertrug dem Friedrich von Hohen-
staufen, dem er auch das durch Rudolf's Wahl erledigte Herzogthum
Schwaben gegeben hatte, die Reichsverwaltung, ging selbst nach
Italien, um den Streit der beiden Päpste zu entscheiden, nahm Rom
nach dreijähriger Belagerung durch Berrath ein und empfing von
seinem Papste Clemens Iii. die Kaiserkrone. Gregor war in die
Engelsbnrg geflüchtet und ging , als Herzog Gniscard von Apulien
und Calabrien ihn befreit hatte, den Römern nicht trauend, nach
Salerno, wo er (1085) starb. Während Heinrich's Abwesenheit
hatten die Sachsen und Schwaben den Grafen Hermann von
Luxemburg zum neuen Könige (lffil —10881 gewählt, der sich
aber nach Gregor's Tode nicht lange mehr behaupten konnte und
daher abdankte. Dafür erhielt Heinrich nun neue Gegner in seinen
eigenen Söhnen.
*
d) Empörung der Söhne Heinrich's Iv. gegen ihren
Vater.
Heinrich's ältester Sohn Konrad, der schon zum Nachfolger
in Deutschland gekrönt und von seinem Vater als dessen Stellver-
treter in Italien zurückgelaffen worden war, ließ sich von den Gegnern
Clemens Iii. zur Empörung gegen seinen Vater aufreizen und zum
Könige von Italien krönen, wurde aber durch ein Fürstengericht (zu
Köln) der Nachfolge verlustig erklärt und diese seinem jüngern
Bruder Heinrich zugesichert, der bei seiner Krönung versprechen
mußte, bei Lebzeiten des Vaters sich die Regierung nicht anzumaßen.
Doch ließ sich auch dieser zur Empörung gegen den Vater verleiten,
nahm ihn gefangen und zwang ihn (auf einer Versammlung zu