Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Das Mittelalter - S. 66

1857 - Koblenz : Baedeker
66 Der siebente Kreuzzug. Folgen der Kreuzzüge. Der siebente Kreuzzug 1270. Als ein Anführer der Mameluken das Sultanat von Aegypteir und Syrien an sich gerissen hatte, und eine Besitzung der Christen nach der andern einnahm, beschloß Ludwig Ix., weil sein Gelübde noch nicht erfüllt sei, einen zweiten Kreuzzug, und ging zunächst nach Tunis, weil man ihm versicherte, der Fürst dieser Stadt werde un- ter dem Schutze des Kreuzheeres zum Christenthume übertreten.. Aber indem Ludwig einen Angriff auf Tunis bis zur Ankunft seines Bruders Karl von Anjou, des Königs von Neapel, verschob, rafften Krankheiten einen großen Theil des Heeres und den König selbst hin. Im Jahre 1291 fiel Accon, die letzte Besitzung der Christen in Pa- lästina, in die Hände der Mameluken. '-7 Folgen der Kreuzzüge. > Wenn die Kreuzzüge auch" ihren eigentlichen Zweck für die Dauer nicht erreichten, so hatten sie doch für alle Verhältnisse des- Abendlandes die bedeutendsten Folgen. Sie beförderten die Macht und das Ansehen der Päpste, welche die Urheber und Lenker dieser Unternehmungen waren Aie erweiterten die Hausmacht der Fürsten durch Erledigung vieler Lehen^sie begründeten das Entstehen und Gedeihen bürgerlicher Gemeinden /welche ihre Freiheiten erkauften, wenn die Herren in Geldnoth war^ljmnd das Auf- kommen eines freien Bauernstandes (indem viele^eibeigene das Kreuz nahmen, um ihre Freiheit zu erhalten, und der Ackerbau daher freien Leuten übertragen werden mußte) ;^sie gaben dem Handel neue Richtungen (Handelslogen der Venetianer, später der Genueser in Con- stantinopel) und neue Produkte; sie erweiterten die geographischen und naturhistorischen Kenntni sse.fmm bedeutendsten aber sind ihre Folgen für den Adel, denn ihnen verdankt das Ritterthum, die schönste Er- scheinung des Mittelalters, seine Ausbildung. Unmittelbar gingen aus den Kreuzzügen.die drei geistlichen Ritterorden hervor: 1) Die Hospitaliter oder Johanniter. Kaufleute aus Amalfi hatten 7104-81 in Jerusalem ein Benediktinerkloster mit einem Spitale (des h. Johannes) zur Aufnahme und Pstege armer und kranker Pilger gestiftet. Noch vor der Eroberung Jerusalems durch die Kreuzfahrer erhielt dieser Verein von Männern und Frauen (durch einen Franzosen Gerhard) eine bestimmte Regel, die Mitglie- der deffelben nahmen bald nachher ein Ordenskleid (schwarzen Man- tel mit weißem Kreuze) an und legten das Gelübde der Armuth,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer