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1. Das Mittelalter - S. 94

1857 - Koblenz : Baedeker
94 Wenzel. Arnold von Winkelried. Ruprecht von der Pfalz. 2). Wenzel 1378— 1400 (1410)' behielt Böhmen, die Oberpfalz und Schlesien und vereinigte damit spä- ter (nach dem kinderlosen Ableben seines Oheims Wenzel) Luxemburg, während sein Bruder Sigmund die Mark Brandenburg behalten hatte, damit nicht 2 Kurstimmen in einer Person vereinigt würden. In den ersten 10 Regierungsjahren zeigte sich Wenzel als einen sehr thätigen, für das Wohl der von ihm beherrschten Länder eifrig besorgten Fürsten und war unablässig bemüht, den gestörten Frieden im Reiche und in der Kirche wieder herzustellen. Er machte wieder- holte Versuche, ganz Deutschland zu einem allgemeinen Landfrieden (der alle anderen Verbindungen unnöthig machen und aufheben sollte) zu vereinigen. Aber der unglückliche Krieg des Herzogs Leopold von Oesterreich gegen die Schweizer Eidgenossen (zunächst veranlaßt durch gewaltsame Verletzung österreichischer Zölle) und seine Niederlage bei Sempach 1386, wo Arnold von Winkelried die feindlichen Reihen sterbend durchbrach, regte die Kampflust zwischen Fürsten und Städten von Neuem an. Trotz eines neuen Landfriedens begann der Städtekrieg, welcher das südliche Deutschland verheerte, 1388. Das Heer der schwäbischen Städte unterlag dem Grafen Eberhard dem Greiner von Würtemberg bei Döffingen (wo Eberhard's Sohn Ulrich fiel und der Schleglerhauptmann Wolf von Wunnen- stein den Ausschlag gab), das der rheinischen Städte dem Pfalz- grafen Ruprecht bei Worms. Bald darauf trat ein Wendepunkt in Wenzel's Regierung ein: nicht nur in Deutschland, sondern auch in seinem Königreiche Böhmen stng er an, sich durch Trägheit und Grausamkeit (selbst gegen seine Gemahlin Johanna und deren Beichtvater Johann von Nepomuk) verächtlich zu machen. Daher entstand eine Verschwörung des böh- mischen Adels, der König wurde durch seine eigenen Verwandten (Jodocus) gefangen genommen und nach Oesterreich gebracht, aber von seinem jüngsten Bruder, dem Herzoge (Johann) von der Lausitz befreit. Als Wenzel sich um Deutschland wenig mehr kümmerte, sprachen die vier rheinischen Kurfürsten seine Absetzung aus und er- hoben (zu Rhense) den einzigen weltlichen Kurfürsten aus ihrer Mitte, Ruprecht von der Pfalz 1400, welcher jedoch ungeachtet * seiner vortrefflichen Eigenschaften während einer 10jährigen Regie- rung (1400 — 1410) weder in Deutschland noch in Italien Ruhe und Ordnung herzustellen vermochte. Nach seinem Tode folgte Wenzel's Bruder
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