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1. Das Mittelalter - S. 100

1857 - Koblenz : Baedeker
100 Venedig auf dem Gipfel seiner Macht. Besitz genommene Herzogthum Burgund lassen, aber später (im Frieden zu Senlis 1493) erhielt er auch den Rest der burgundischen Erbschaft. Dazu gewann Maximilian Tirol, indem die Tiroler Stände von dem Erzherzog Sigmund, der die meisten österreichi- schen Besitzungen in der Schweiz durch Kriege verloren, das Uebrige verkauft und sich durch seine elende Verwaltung verhaßt gemacht hatte, abfielen und sich an Maximilian anschlossen, weßhalb der kin- derlose Sigmund ihm (1490) das Land abtrat, welches ihm ohnehin anheim gefallen wäre. Dreimaliger Krieg mit Ungarn. Papst Pius Ii., obgleich er einst selbst zu den Baseler Compaktaten mitgewirkt hatte, wodurch den Utraquisten der Gebrauch des Kelches gestattet worden war, faßte den Emschluß, die Hussiten wieder mit der römischen Kircbe zu vereinigen; sein Nachfolger Paul Ii. versuchte die Aus- führung desselben und bewog den König Matthias Corvinus von Ungarn durch das Versprechen der böhmischen Krone, ibm beizustehen. So entstand ein vcrbeerender Krieg zwischen Böhmen und Ungarn, in welchem Kaiser Friedrich für Böhmen Partei nahm. Als Friedrich dem ungarischen König nicht nur seine Toch- ter (Kunigunde) als Gemahlin verweigerte, sondern auch dsn polnischen Prinzen Wladislav feierlich mit Böhmen belehnte, obgleich er früher diese Belehnung dem Matthias für geleistete Hülfe versprochen hatte, so fielen die Ungarn in Oester- reich ein, verwüsteten das Land und zwangen die Einwohner, ihrem Könige Treue zu schwören. Der Kaiser mußte ihren Abzug mit großen Versprechungen erkaufen (1477). Bald erneuerte sich der Krieg, als Friedrich den (aus unbekannten Ursachen) zu ihm entflohenen Erzbischof von Gran gegen den König in Schutz nahm und ihm das Erzbisthum Salzburg verlieh. Die Ungarn eroberten Wien (1485), wo sich Matthias huldigen ließ, und das Land unter der Ens, während Oesterreich ob der Ens sich gegen den Feind behauptete. Als Matthias Corvinus gestorben war (1490), trat Maximilian als Bewerber um die ungarische Krone auf, und da die Ungarn diese dem böhmischen Könige übertrugen, griff er zu den Waffen, vertrieb zunächst die Ungarn aus Oesterreich und drang in Ungarn selbst bis Stuhlweißenburg vor, mußte aber wegen Geldmangels zurückkehren und sich mit Oesterreich und mit Zu- sicherung der Nachfolge in Ungarn, falls Wladislav ohne männliche Erben stürbe, begnügen (1491). S- 38. Die Staaten Italiens. A. In Oberitalien: 1. Venedig. Die dnrch Attila's Einfall in Italien bevölker- ten Inseln in den Lagunen des adriatischen Meeres traten durch die Einsetzung eines vom Volke gewählten Herzogs (Dogen) am Ende des 7. Jahrhunderts in eine nähere Verbiudung und trennten sich in Folge der Edikte der bilderstürmenden Kaiser von der byzanti-
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