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1. Das Mittelalter - S. 123

1857 - Koblenz : Baedeker
Die Littcratur Italiens und der Araber. Der byzantinische Baustil. 123 d) Die Nationalliteratur Italiens stand gleichzeitig unter dem Einflüsse der Kirche, wie des classischen Alterthums. In Florenz, dem Hauptsitze politischen und litterarischen Strebens, blühte die alt- italienische Dichterschule, aus welcher hervorgingen: Dante Ali- ghieri (1265 —1321), der in seiner divina commedia (Wanderung durch Holle, Fegseuer und Paradies, um sich Aufschlüsse über die Räthsel des Lebens zu verschaffen) das erste neuere Kunstwerk von vollendeter Einheit aufstellte, Francesco Petrarca (1304—1374), der den Minnegesang aus der Provence, vorzüglich in einer aus Sicilien entlehnten Form, dem Sonette, nach Italien verpflanzte, und Giovanni Boccaccio (1313 — 1375), der durch seinen Deca- merone (eine Sammlung von 100 Novellen, zum Theil aus den fran- zösischen fabliaux geschöpft) das Muster der italienischen Prosa wurde. 0. Die Littcratur der Araber zerfällt, wie die christliche, eben- falls in eine wissenschaftliche, welche ausschließliches Eigenthum des Hofes, der reichen Vornehmen, des Gelehrtenstandes und einiger Beamten war, und in eine poetische, welche von herumziehenden Declamatoren dem Volke vorgetragen wurde und sämmtlii^e Dichtungs- arten mit Ausnahme der dramatischen umfaßte, vorzüglich reich aber an romantischen Erzählungen und Märchensammlungen (Tausend und eine Nacht) war. Vom 11. bis ins 14. Jahrhundert erlebte auch die persische Dichtkunst ihre höchste Blüte durch den Dichter Firdewsi (Ferdusi), der im Aufträge seines Sul- tans die Geschichte Persiens von den ältesten Zeiten bis zum Sturze der Sassaniden nach den Reichsannalen der Magier in einem aus 60,000 Doppelversen bestehenden Heldenbuche episch behandelte. Als lyrischer Dichter glänzte im 14. Jahrhundert H a f i s, 6) Die bildenden Künste standen vorzugsweise im Dienste der Religion. a) In der christlichen Baukunst des Mittelalters unterschei- det man drei Hauptstilarten: aa) den byzantinischen Stil, in welchem der altchristliche Basilikeubau mit dem Kuppelbau verbunden erscheint. Die älteste christliche Architektur nahm sich die römischen Basiliken zum Vorbilde, wo der Altar in der halbrunden Nische des Tribunals seine Stelle fand, und die Ge- meinde den länglichen Raum einnahm, der durch zwei Säulenstellungen in drei Schiffe getheilt war. Allmälig wich man von der ursprünglichen Basilikenform ab durch bedeutende Erhöhung des Mittelschiffes, Verbindung der Säulen durch Halb- kreisbogen und Ausführung eines Querschiffes (von der Höhe und Breite des mitt-
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