1855 -
Koblenz
: Baedeker
- Autor: Cremans, Hubert, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Ferdinand I.
durch die Champagne gegen Paris (bis Soissons) vor. Dies be-
schleunigte den Frieden zu Crespy 1544, durch welchen beide
Fürsten sich verpflichteten, einander zur Wiederherstellung der Ein-
tracht in der Kirche Beistand zu leisten, auch den Krieg gegen die
Türken gemeinschaftlich zu führen; Franz entsagte abermals seinen
Ansprüchen auf Italien.
Den schmalkaldischen Krieg so wie den mit Moritz
von Sachsen s. S. 12 u. 13.
Karl's Abdankung. Als Karl alle seine Bemühungen um
die Wiedervereinigung beider Religionsparteien gescheitert sah und
die Abnahme seiner Kräfte fühlte, übergab er Neapel, Mailand, die
Niederlande und 1556 auch die Krone Spaniens seinem Sohne Phi-
lipp, leistete auf die Kaiserkrone Verzicht zu Gunsten seines ihm
stets ergebenen Bruders Ferdinand und bezog in Spanien eine ein-
fache Wohnung bei dem Hieronymitenkloster St. Just, wo er sich
mit geistlichen Uebungen, Musik, Gartenbau und Verfertigen hölzer-
ner Uhren beschäftigte und, nachdem er schon bei seinem Leben sein
eigenes Leichenbegängniß gefeiert hatte, starb 1558 (21. Sept.).
3. Ferdinand I. 1556—1534,
durch seine Gemahlin König von Böhmen und Ungarn und schon
seit 1531 römischer König, ward ohne Widerspruch in der ihm von
seinem Bruder überlassenen Kaiserwürde bestätigt, welche nun bis zu
ihrem Erlöschen bei der deutschen Linie des Hauses Habsburg blieb.
Er herrschte mit Einsicht und Mäßigung, konnte aber die Ansprüche
auf die an Frankreich verlorenen drei lothringischen Bisthümer nicht
geltend machen und brachte sein Leben, wie früher, so auch jetzt
hauptsächlich mit der Vertheidigung Ungarns zu, mußte jedoch zu-
letzt in einem Waffenstillstände den Türken Alles, was sie in Ungarn
besetzt hatten, überlassen.
Fruchtlos waren auch alle seine Bemühungen um die Wiedervereinigung der
beiden Confessionen, welche er nach der Wiedereröffnung des Cvnciliums zu Trient
durch den Vorschlag, den Laienkelch und die Priestcrebe zu bewilligen, versuchte. —
Seine Erbländer theilte er unter seine 3 Söhne (Maximilian erhielt Oesterreich,
Böhmen und Ungarn, Ferdinand Tirol und Vorderösterreich, Karl Steiermark,
Kärnthen und Krain).
4. Maximilian Ii. 1564—1576.
Krieg mit den Türken 1564—66.
Unmittelbar nach Ferdinand's Tode erneuerte der Fürst von