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1. Die neuere Zeit - S. 23

1855 - Koblenz : Baedeker
Maximilian Ii. 23 Siebenbürgen Johann Sigismund Zapolya den kaum beendeten Krieg, und die ersten Erfolge des kaiserlichen Heeres veranlagten auch den altersschwachen Sultan Solyman noch einmal an der Spitze seiner Schaaren nach Ungarn zu ziehen. Er starb im Lager vor der Festung Sigeth, welche Graf Zrini mit solchem Heldenmuthe ver- teidigte, daß die Türken erst nach einem Verluste von 20,000 M. und nachdem Zrini kämpfend gefallen war, die rauchenden Trümmer derselben eroberten. Solyman's Nachfolger, Selim Ii., schloß einen Frieden, dem zufolge beide Theile ihre Eroberungen behielten. Die letzte Storung des Landfriedens durch die „Grumbach'schen Händel" be- strafte der Kaiser durch die Hinrichtung des Wilhelm von Grumbach (der den Bischof von Würzburg hatte ermorden lassen) und seiner meisten Anhänger. Obgleich Maximilian solche Toleranz gegen den Protestantis- mus bewies, daß man eine Zeit lang seinen Uebertritt zu demselben erwartete, wurde er dennoch auf dzu Reichstagen fortwährend mit Religionsbeschwerden bestürmt, wozu der Religionsfriede von Augs- burg die Keime enthielt, theils dadurch, daß von der einen Seite das Reformationsrecht, von der andern der geistliche Vorbehalt gel- tend gemacht wurde, theils auch dadurch, daß die Calvinisten, die in Deutschland immer zahlreicher wurden, von dem Religionsfrieden ausgeschlossen waren und somit nicht nur an den Katholiken, sondern auch an den Lutheranern Gegner fanden. Noch höher stieg unter seinem gelehrten, aber unthätigen und trübsinnigen Sohne, 5. Rudolf Ii. 1576—1612, die Spannung zwischen Katholiken und Protestanten, die sich auch schon in der Weigerung der Letzter», die von Gregor Xiii. vorge- nommene Verbesserung des Kalenders anzunehmen, aussprach. Ein- zelne Fälle trugen nämlich dazu bei, diese gegenseitige Abneigung zu erhöhen. a) In Aachen hatten sich die Protestanten, um die ihnen verweigerte Aus- übung ihrer Religion durchzusetzen, des Stadtregiments bemächtigt, doch durch einen kaiserlichen Achtspruch wurde Alles wieder auf den vorigen Standpunkt zurückge- führt. — b) Der Erzbischof Gebhard von Köln heirathete die Gräfin Agnes von Mansfeld und trat zur calvinischen Lehre über, ohne dem geistlichen Vorbehalte ge- mäß die erzbischöfliche Würde niederzulegen, wurde aber von dem Papste abgesetzt und von dem baierischen Prinzen Ernst, den die Mehrzahl des Domkapitels an seine Stelle gewählt hatte, vertrieben. — c) Drei ebenfalls vom Papste abgesetzte Kölner Domherren kamen nach Straßburg und veranlaßten dort die Wahl eines protestantischen Bischofs, der sich jedoch nicht behaupten konnte. — d) Die prote- stantische Stadt Donauwörth ward wegen zweimaliger Störung einer katholischen
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