1855 -
Koblenz
: Baedeker
- Autor: Cremans, Hubert, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Rudolf Ii.
Prozession in die Acht erklärt und in Folge der Eroberung durch den Herzog von
Baiern ihrer Neichsunmittelbarkeit beraubt.
Da die Protestanten bei allen diesen Gelegenheiten das Ueber-
geivicht der Katholiken empfunden hatten, so verbanden sich auf An-
rathen des calvinischen Kurfürsten von der Pfalz die meisten pro-
testantischen Fürsten in einer Union (1608) zur gemeinschaftlichen
Vertheidigung und Betreibung ihrer Beschwerden. Dieser Union
stellten die katholischeil Stände unter Leitung des Herzogs Maxi-
milian voll Baiern eine Liga entgegen (1609). So standen sich
also die beiden Linien des Hauses Wittelsbach, die jüngere von
Baiern uild die ältere von Knrpfalz, als Führer der beiden Reli-
gionsparteien gegenüber. Da Rudolf in seinem Trübsillne die Ver-
waltung des Reiches unduldsamen Günstlingen überließ, so entwarf
sein ältester Bruder Matthias den Plan, ihn vom Throne zu ver-
drängen. Diesem überließ er «daher Ungarn, Mähren und Oester-
reich, und damit er nicht auch Böhmen verliere, bewilligte er durch
den Majestätsbrief den drei Ständen der Herren, Ritter und
der königlichen Städte mit ihren Unterthanen völlig freie Religions-
übung. — Als der Herzog (Johann Wilhelm) von Jülich, Cleve
und Berg I ohne Kinder starb, eiltstaild zwischen den Nachkommen
seiner Schwestern, dem Kurfürsten Johann Sigmund voll Branden-
blirg und deill Pfalzgrafen (Wolfgang) von Neubnrg (llach einer
vorübergehenden Einigung gegen die übrigen Prätendenten), der
Jülich'sche Erbfolgestreit 1609, welcher (definitiv erst 1666)
mit einem Vergleiche endete, wonach die beiden Prätendenten sich in
die Länder theilten: Cleve, die Grafschaften Mark und Ravensberg
kamen an Brandenburg, Jülich und Berg an Pfalz-Neubnrg.
Nachdem Rudolf seinem Vrnder auch noch Böhmen hatte über-
Johann Iii. Herzog zu Cleve und Graf von der Mark,
verm. mit Maria, Erbin von Jülich, Berg und Ravensberg.
Wilhelm,
Herzog, f 1592.
Joh. Wilhelm, Maria Eleonore Anna
Herzog, f 1609. Gem. Albert Friedr. G. Ph. Ludw.
Hzg. v. Preußen. Psigr. zu Neuburg.
Sibylla
verm. mit
Joh. Friedrich
v. Sachsen.
Anna
verm. mit
Heinrich Viii.
K. v. England.
Anna Wolfgang,
Gem. Joh. Sigmund Pfalzgraf
v. Brandenburg. zu Neuburg.