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1855 -
Koblenz
: Baedeker
- Autor: Cremans, Hubert, Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
46 Das osmanische Reich auf dem Gipfel seiner Macht.
Romanow (1613—1762) den Thron mit unumschränkter erblicher
Gewalt.
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Das osmanische Reich.
Das osmanische Reich gelangte zu seiner höchsten Macht unter
Solyman Ii. (1520—1566) mit dem Beinamen der Prachtlie-
bende, dem größten aller osmanischen Sultane, welcher mit seinen
furchtbaren Armeen und Flotten die Eroberungen seiner Vorgänger
fortsetzte. Zunächst wurde die von den Johannitern besetzte Insel
Rhodus eingenommen, die Ritter capitulirten nach einer hartnäckigen
Vertheidigung (40,000 Türken fielen) und nach der Einäscherung
ihrer Stadt auf freien Abzug und erhielten von Karl V. Malta.
Sechsmal zog Solyman selbst nach Ungarn, theils um Beute und
Eroberungen zu machen, theils um die Fürsten von Siebenbürgen
in ihren Ansprüchen auf Ungarn zu unterstützen: auf dem letzten
Zuge starb er bei der Belagerung der Festung Sigeth. Zwischen
diese Züge fällt: 1) die Eroberung von Algier, Tunis und Tri-
polis durch den Corsaren Chaireddin Barbarossa; Tunis ging zwar
wieder an Karl V. verloren (s. S. 22), ward aber später wieder
erobert. 2) die Wegnahme der venetianischen Besitzungen in Morea
und ihrer meisten Inseln im Archipelagus, 3) die Eroberung
Yemens im südlichen Arabien, 4) zwei Kriege mit Persien, welche
mit der Eroberung Georgiens endeten. Nach solchen Kriegsthaten
erstreckte sich Solyman's Reich Z von Algier und dem adriatischen
Meere bis jenseits des Tigris (mit Ausnahme einiger Inseln) und
von den Karpaten, dem Dniestr und der Mündung des Don's bis
zum südlichen Aegypten und Arabien.
Nicht minder ausgezeichnet war seine Thätigkeit m den Geschäften des Frie-
dens: Ordnung und Sicherheit wurden in dem weiten Reiche hergestellt, das gänz-
lich gesunkene Ansehen der Gerichtshöfe gehoben, die Kriegszucht verbessert, ein Sy-
stem der Finanzverwaltung eingeführt und selbst Kunst und Wissenschaft geachtet und
gefördert.
Unter seinen kraftlosen Nachfolgern, welche die bezwungenen
Nationen, statt ste mit der herrschenden zu verschmelzen, nur durch
Erpressungen und Entkräftung in Gehorsam zu erhalten suchten und
mit stolzer Verachtung die Annahme europäischer Cultnr verschmäh-
i) S. v. Spruner's historisch-geographischer Handatlas, 63. Karte.