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1. Die neuere Zeit - S. 50

1855 - Koblenz : Baedeker
50 Die Reunionen. Der dritte Raubkrieg. gegen die Uebermacht des Prinzen von Dramen ohne Entscheidung, das dritte (unter Turenne) verhinderte in diesem und dem folgenden I. durch meist siegreiche Kämpfe bald auf der rechten, bald auf der linken Seite des Dberrheins die Eroberung des Elsasses durch den kaiserlichen Feldherren Montecucnli und den Knrfürsten von Bran- denburg, bis Turenne bei dem Dorfe Sasbach beim Recognosciren durch eine Kanonenkugel getödtet wurde. Zugleich gelang es Lud- wig, seinen thätigsten Gegner von der fernern Theilnahme am Kriege gegen Frankreich abzuhalten, indem er die Schweden zu einem Ein- falle in Brandenburg bewog; der Kurfürst wurde dadurch genöthigt mit seinem Heere in sein eigenes Land zurückzukehren, aber die Schweden wurden bei Fehrbellin 1675 geschlagen und verloren sogar Vorpommern. In den beiden letzten Jahren wurde der Krieg noch in den spanischen Niederlanden mit geringem Erfolge fortgesetzt und gleichzeitig Friedensunterhandlnngen zu Nimwegen angeknüpft, bei welchen Ludwig Xiv. die kluge Politik befolgte, mit jedem Gegner besonders Frieden zu schließen, so daß die Allianz gegen ihn immer mehr abnahm und die Znrückbleibenden sich inimer härtere Bedingungen gefallen lassen mußten. So verlor Holland, welches zuerst den Frieden abschloß, nichts, Spanien aber 14 zum Th eil feste Plätze in den Niederlanden und die Franche-Comte, die nun vom deutschen Reiche (wozu sie als Bestandtheil des burgundischen Kreises gehört hatte) getrennt wurde. Der Kurfürst von Brandenburg, jetzt von seinen Bundesgenossen verfassen, mußte den Schweden im Frie- den zu St. Germain en Laye (1679) den größten Theil seiner Eroberungen zurückgeben. Die Reunionen 1680—84. Nachdem Ludwig durch einen 8jährigen siegreichen Krieg nicht allein sein Reich erweitert, sondern auch die Stellung den übrigen Mächten gegenüber erkämpft hatte, welche er seit deni Anfang seiner Selbstregierung erstrebte, fand er ein Mittel, auch im Frieden zu erobern, indem er drei Gerichtshöfe unter dem Namen Reunionskammern (zu Metz, Breisach und Be- sannen) einsetzte, um zu untersuchen, was jemals zu den ihm in den vier letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern und Plätzen gehört hätte. Dieses zog er sogleich ein, besetzte auch die Festungen Straß- burg und Luxemburg, und bot dem Kaiser einen Waffenstillstand (auf 20 I.) an, den dieser (für das Reich und für den König von Spanien) annahm, um den inzwischen ausgebrochenen Krieg mit den Türken fortsetzen zu können s. S. 53.
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