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1. Die neuere Zeit - S. 108

1855 - Koblenz : Baedeker
108 Friede zu Tilsit. Königreich Westphalen. Vergebens suchte Napoleon den preußischen König durch Friedens- anträge von Rußland zu trennen. Nach einer viermonatlichen Waf- fenruhe, während welcher Danzig und Schweidnitz capitulirten und Napoleon Verstärkungen aus Polen, dem Rheinbünde und selbst aus Spanien an sich gezogen hatte, entschied dieser den Krieg durch den Sieg bei Friedland (14. Juni) und schloß, nach einer persönlichen Zusammenkunft mit Alexander auf dem Niemen, zu Tilsit Frie- den mit Rußland (7. Juli) und Preußen (9. Juli); Preußen er- hielt aus „besonderer Rücksicht für den Kaiser von Rußland" seine Provinzen auf dem rechten Elbnfer zurück, wogegen es abtrat: 1) alle ehemals zu dem Königreich Polen gehörende Länder an den König von Sachsen unter dem Namen eines Herzogthums Warschau (Danzig mit seinem Gebiete sollte als ein Freistaat unter preußi- schem und sächsischem Schutze bestehen), 2) alle Länder zwischen Elbe und Rhein, woraus mit Hinzuziehung von Brannschweig, Hessen- Kassel und eineni Theile Hannovers das Königreich Westphalen für Napoleon's jüngsten Bruder Hieronymus gebildet wurde. 3) Alle preußischen Häfen mußten den Engländern verschlossen blei- den. Die Räumung der znrückzugebenden preußischen Länder bis auf die Oderfestungen geschah erst gegen Ende des Jahres 1808, nach der Zahlung einer Contribution von 140 Millionen Francs. Der Rhein- bund ward bis über Mecklenburg ausgedehnt und umfaßte jetzt das ehemalige deutsche Reich mit Ausnahme von Oesterreich, Preußen (welches außer dem eigentlichen Preußen nur noch die Marken, Pommern und Schlesien besaß) und Holstein. 8- 44. Der Krieg in Portugal und Spanien 1808—1814. Portugal ward, weil es als alter Bundesgenoffe Englands die^Continentalsperre nicht beobachtet hatte, von^einem französischen Heere besetzt, und die königliche Familie schiffte sich nach Brasilien ein. Um seinen Lieblingsplan gegen England durchznführen, glaubte Napoleon auch Spanien von sich abhängig machen zu müssen. Dazu benutzte er Mißhelligkeiten zwischen dem schwachen Könige Karl Iv. und dessen Sohne Ferdinand; beide lockte er nach Bayonne und nöthigte das bourbonische Regentenhaus, der spanischen Krone zu entsagen, die er seinem Bruder Joseph verlieh, dessen bisheriges
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