Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die neuere Zeit - S. 118

1855 - Koblenz : Baedeker
118 Congreß zu Wien. Rußland, die Könige von Preußen, Dänemark, Baieru und Wür- temberg) und viele andere Fürsten, Staatsmänner und Feldherren auf dem Kongresse zu Wien (1. Nov. 1814 — 9. Juni 1815). Nach langen Unterhandlungen, die aber auf die Nachricht von Na- poleou's Rückkehr einen raschern Gang nahmen, erhielten: 1) Oester- reich die illyrischeu Provinzen (als Königreiche Jllyrieu und Dal- matien), Oberitalien bis zum Po und Tessiuo (jetzt das lombardisch- venetianische Königreich), Salzburg und Tirol. 2) Rußland: den größten Theil des Herzogthums Warschau als eigenes Königreich Polen — Krakau ward ein Freistaat. 3) Preußen erhielt: einen Theil des Herzogthums Warschau (jetzt Großherzogthum Posen) nebst Danzig, Schwedisch-Po.mmern nebst Rügen (gegen Lauenburg), seine ehemaligen Besitzungen in Westphalen und Neuschatel und zur Ent- schädigung für nicht zurücksallende frühere Besitzungen das Großher- zogthum Niederrhein und einen Theil Sachsens. 4) England be- hielt Malta, Helgoland, einen Theil der eroberten Colonien, Han- nover als deutsches Königreich (vermehrt durch Ostsriesland u. a.) und das Protectoral über die Repriblik der sieben jonischen Inseln. 5) Holland ward mit Belgien wieder vereinigt, und dieses „König- reich der Niederlande" erhielt der ehemalige Statthalter von Holland als König Wilhelm I. 6) An die Stelle des deutschen Reiches trat der deutsche Bund, bestehend aus den noch übrigen 38 deutschen Staaten, welche zur Berathung gemeinsamer Angelegen- heiten ihre Gesandten zu einem immerwährenden Bundestage zu Frankfurt aur Main senden, übrigens aber vollkommene Souverai- netät und Unabhängigkeit genießen. Weimar, Oldenburg, Mecklen- burg-Schwerin und Strelitz wurden Großherzogthümer, Frankfurt am Main, Lübeck, Hamburg und Bremen blieben freie Städte. 7). Dänemark trat Norwegen an Schweden ab und erhielt dafür auf Unkosten Deutschlands Lauenburg. — Die bourbonischen Dyna- stien in Spanien und Neapel, der Papst, der König von Sar- dinien, welches noch durch Genua vergrößert wurde, der Großher- zog von Toscana und der Herzog von Modena traten in ihre ehemaligen Besitzungen und Verhältnisse wieder ein; Lucca fiel an die verwittwete Königin von Etrurien und deren Sohn Don Car- los, Parma, Piacenza und Guastalla an Marie Louise, Ge- mahlin Napoleons, jedoch nicht mehr erblich, sondern nur für Le- benszeit, nach ihrem Tode sollten die 3 Länder an den Besitzer von Lucca und dieses alsdann an Toscana kommen.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer