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1. Die neuere Zeit - S. 122

1855 - Koblenz : Baedeker
122 Russisch-türkischer Krieg. begonnen, der Unterricht durch Stiftung oder neue Organisation zahlreicher höherer und niederer Lehranstalten verbreitet, viele Miß- bräuche in der innern Verwaltung gehoben, Gewerbfleiß und Handel auf mannichsache Weise gefördert. Als er auf einer der häufigen Reisen, die er zur Prüfung des Zustandes auch der entfernteren Provinzen machte, gestorben war, folgte, da sein Bruder Constantin auf den Thron verzichtet hatte, fein zweiter Bruder Nico laus I. 1825 — 1855, welcher nicht minder allen Zwei- gen der Verwaltung, insbesondere aber der Abfassung eines allge- meinen Gesetzbuches seine Fürsorge zuwandte und durch Ausbreitung der russischen Sprache und der griechisch-russischen Religion eine größere Einheit der Bevölkerung zu erzielen suchte. Einen Einfall des persischen Kronprinzen in das russische Gebiet, um früher abgetretene Länderstriche wieder zu erobern, schlug der russische General Paskewitsch (welcher Eriwan und Tauris eroberte) zurück und bedang im Frieden für Rußland Erweiterung des Gebietes (durch Armenien), freie Schifffahrt auf dem caspischen Meere und Kriegsentschädigungen aus. Der russisch-türkische Krieg 1828 — 29. Die hartnäckige Weigerung der Pforte, alle Punkte des Bucharester Friedens (\. §. 48) zu vollziehen, bewog Nicolaus I. nach langen fruchtlosen Unterhand- lungen, ihr den Krieg zu erklären. Der erste Feldzug der Russen unter Wittgenstein hatte nur geringen Erfolg; als aber dessen Nach- folger, der General Diebitsch, den Balkan überschritt (daher Sa- balkansky) und in Adrianopel einzog, während zugleich Paskewitsch durch Kleinasien gegen Constantinopel vordrang, bat der Sultan um Frieden, der zu Adrianopel (1829) abgeschlossen wurde. Der Prnth und weiterhin die Donau bildeten die Grenzen beider Reiche, Rußland erhielt einige Festungen in Asien, bedeutende Handelsvor- theile und Kriegsentschädigungen. Die Moldau, die Walachei und Serbien blieben (durch einen Tribut) von der Türkei abhängig, aber unter besoudern Fürsten und russischem Schutze. Ein neuer Krieg mit der Türkei brach 1854 aus, als Rußland wegen angeblicher Verletzung verschiedener Verträge die Moldau und Walachei besetzte. Die Pforte erhielt Hülfe von Frankreich und England, welche, nachdem die Russen die Donaufürstenthümer wieder verlassen hatten, einen Angriff auf die Krim machten, aber an der stärkest Festung Sebastopol bedeutenden Widerstand fanden. Während des Krieges starb Kaiser Nicolaus (1855), und es folgte Alexander Ii.
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