1860 -
Koblenz
: Baedeker
- Autor: Pütz, Wilhelm
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Spartacus. Seeräuberkrieg. §. 87. 139
schule zu Capua brach eine Anzahl Gladiatoren hervor, und unter
Anführung des Thraciers Spartacus wuchs die Rotte durch den
Zulauf süditalischer Sklaven zu einem großen Heere an, welches
vier römische Feldherren besiegte. Aber die Uneinigkeit unter den
Führern und not^á^der Mangel an einem bestimmten Plane
hinderte die Bem^^^Meser Erfolge. In Abwesenbeit ihrer besten
Feldherren gab^^^^ñiner dem Prätor M. Licinius Eras sus
den Oberbefehl, einer Hauptschlacht den Spartacns be-
siegte, der kämpfend fiel. Ein Ueberrest des geschlagenen Heeres
(5000 M.), welcher über die Alpen entfliehen wollte, begegnete
dem aus Spanien zurückkehrenden Pompejus und ward von ihm
vernichtet, weshalb dieser sich rühmte, den Krieg mit der Wurzel
ausgerottet zu haben.
3) Der Krieg gegen die Seeräuber (78—67). Wäh-
rend der wiederholten Bürgerkriege hatte sich aus den bedrückten
und verarmten Provinzialbewohnern, besonders den asiatischen,
ferner aus den Flüchtlingen aller überwundenen Parteien, aus ent-
lassenen Söldnern u. s. w. eine wohl organisirte Macht der
Seeräuber gebildet, welche das ganze mittelländische Meer und
dessen Küsten unsicher machte, mehr als 400 Ortschaften brand-
schatzte und ihre Beute auf der Insel Creta und auf der an Schlupf-
winkeln reichen Südküste Kleinasiens barg. Der Procónsul P.
Servilius hatte ihnen während seiner dreijährigen Statthalter-
schaft in Vorderasien mehrere Festungen an der Südküste entrissen,
den Taurus überschritten, und Jsaura erobert (daher Jsauricus).
Allein diese Siege schwächten die Freibeuter auf dem Meere
keineswegs, vielmehr landeten sie an den Küsten, selbst an den
italischen, plünderten die Städte und Villen, raubten die Ein-
wohner (Cäsar gerieth zur See in ihre Gewalt), und fingen die
Kornzufnhren auf. Die dadurch in Rom entstandene Hungersnoth
veranlaßte das Volk, dem Cn. Pompejus den Oberbefehl über
das ganze Mittelineer und dessen Küsten (also selbst über Italien)
auf 3 I. zu verleihen und ihm die Soldaten, Schiffe und Kassen
des Staates zu fast unbeschränkter Verfügung zu stellen (67).
Er trieb die Seeräuber aus einem Hinterhalt in den andern,
reinigte in zwei kurzen Feldzügen (von 40 und 49 Tagen) zuerst
das westliche, dann auch das östliche Mittelmeer fast ohne Kampf,
zerstörte ihre Fahrzeuge und Burgen und wies den (mehr als