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1. Das Alterthum - S. 155

1860 - Koblenz : Baedeker
Cultur der Römer. 99. 155 §. 99 (111). Cultur der Römer. Fast in allen Zweigen der Cultur sind die Griechen die Lehrer der Römer gewesen. 1. Religion. Die ältesten Nationalgottheiten hatten theils Bezug aus Ackerbau und Hirtenleben, wie Saturnus, Janus, Fau- nus, theils auf die Stiftung des römischen Staates, wie Mars, Quirinus. Der römische Jupiter war, wie der griechische Zeus, vorzugsweise der Gott des Himmels und der Witterung, dem die Erscheinungen der Atmosphäre: Regen, Donner, Blitz zugeschrieben wurden. Schon früh wirkte etruscischer und in noch höherem Grade griechischer Einfluß auf die Entwickelung der- römischen Reli- gion ein. Non Cumae, der ältesten griechischen Niederlassung in Italien, kamen die sibyllinischen Bücher, griechische Götter und Culte nach Rom. Die Eroberung Unteritaliens und besonders später die der griechischen Staaten des Ostens vollendete die Hellenisirung der römischen Religion, namentlich durch die zuneh- mende Bekanntschaft mit der griechischen Litteratur und die An- häufung griechischer Götterbilder aus den eroberten Städten in Rom. Die griechischen Mythen wurden auf römische Gottheiten übertragen. Mit dem Verfall der Republik verfiel auch die mit dem Staatsw.esen so eng verbundene Religion, nachdem sie schon lange ein Werkzeug der Politik gewesen war. Der Zweck des römischen Götterdienstes war keineswegs Belehrung, Erbauung und Reinigung des Menschen, sondern die Gebete, Gelübde, Opfer und Feste waren nur Mittel, sich die Götter zu eigenen Zwecken dienstbar zu machen. Daher kam es bei dem Gebete nicht auf die Gesinnung des Betenden an, sondern auf die richtige Hersagung der Gebetsformeln unter bestimmten Ceremonien und mit den vorgeschriebenen Wiederho- lungen. In wichtigern Fällen suchte man das Gewünschte (namentlich Sieg und Eroberung) durch Gelübde zu erreichen, in deren Erfüllung man die größte Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit beobachtete. Die Ge- bräuche bei den Opfern stimmten im Wesentlichen mit den griechischen überein. Die Feste haben, namentlich seitdem die Römer selbst sich nicht mehr mit dem Ackerbau beschäftigten, sondern ein vorherrschend kriegerisches Volk geworden waren, wie an Zahl (bis gegen 50, zum
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