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1. Geschichte des Alterthums - S. 5

1869 - Freiburg : Herder
Indien. China. 5 Kastenwesen erhob sich um 550 v. Chr. Gautama, den seine Anhänger- Buddha (d. h. vollkommene Weisheit) nennen. Er lehrte Bändigung der Leidenschaften, Entsagung, Enthaltsamkeit, Wohlthätigkeit, Milde nicht nur gegen die Menschen, sondern auch gegen die Thiere und Gewächse. Er fand großen Anhang; später wurden jedoch die Buddhaisten in Vorder- indien durch einen Religionskrieg vertrieben oder vernichtet, aber die neue Religion verbreitete sich über Hinterindien, über China und Central- asien, so daß sie gegen 300 Millionen Bekenner zählt. Sie ist aber auch sehr ausgeartet und kaum weniger abgöttisch als die Religion der Brah- manen, jedoch bleibt ihr das Verdienst, daß durch sie die Sitten vieler Völker im östlichen und mittleren Asien gemildert wurden. Ackerbau, Gewerbe, Kunst und Wissenschaft. §. 12. Die Hindu treiben seit uralter Zeit Ackerbau und Gartenbau mit Fleiß und Einsicht, sie verfertigen auf den einfachsten Webstühlen ausgezeichnete Gewebe aus Wolle, Baumwolle und Seide; sie schmieden vortreffliche Waffen, liefern kunstvolle Schmucksachen aus edlen Metallen und Steinen und haben auch großartige Bauwerke ausgeführt. Die Brah- manen kennen die Buchstabenschrift seit undenklicher Zeit, sie erfanden die Zistern (eigene Zahlzeichen), beobachteten den Laus der Gestirne und stellten einen ziemlich vollständigen Kalender auf; sie hatten große Dichter, fleißige Gesetzeskundige, scharfsinnige Grammatiker und zahlreiche Ausleger der religiösen Schriften. Die edeln Anlagen des alten indischen Volkes be- weist seine herrliche Sprache, das Sanskrit (d. h. die gebildete Sprache), die schon im 5. Jahrhundert v. Chr. aufhörte Volkssprache zu sein. In ihr sind die heiligen Bücher der Brahmanen geschrieben, unter denen die Wedas die ältesten und verehrtesten sind. Europäische Gelehrte haben in unserer Zeit das Sanskrit studiert und bewiesen, daß es mit der alt- persischen, griechischen, lateinischen und deutschen Sprache, sowie mit den slavischen Sprachen verwandt ist; diese große Sprachenfamilie nennt man die arische (auch indogermanische oder japhetitische), deren gemein- schaftliche Mutter die Sprache des Urstammes war, aus welchem jene Völker hervorgingen. China. Land und Volk. §. 13. Ein anderes uraltes Volk im östlichen Asien sind die Chi- nesen. Rach ihrer Ueberlieferung wanderten ihre Voreltern, 100 Fami- lien stark, aus dem innern Hochasien von dem Gebirge Kuenlun in das Thal des Hoanghostromes ein und wuchsen mit der Zeit zu einem Volke an, welches nordwärts bis an die Mandschurei, südwärts bis Hinter- indien, vom Ocean bis in das Hochgebirge Jnnerasiens wohnt und über eine Landmasse von mehr als 70,000 Hs Mecken verbreitet ist. Seine Geschichte geht bis auf 2000 Jahre v. Chr. Geb. zurück, wird aber erst seit dem 8. Jahrhundert glaubwürdig und lückenlos. Um diese Zeit waren die Chinesen schon ein großes und in der Cultur weit voran geschrittenes Volk, das viel mit den wilden Hirtenvölkern Hochasiens (der Mongolei) zu kämpfen hatte. Gegen diese wurde im 3. Jahrhundert v. Chr. die bei 300 Meilen lange Gränzmauer erbaut; die Feinde drangen
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