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1. Geschichte des Alterthums - S. 108

1869 - Freiburg : Herder
108 Das römische Kaiserthum. Von Augustus bis Romulus Augustulus. schlechtes hingerichtet; dadurch sollten sie gezwungen werden, es dem Herrn auzuzeigen, wenn'ein Sklave sich drohend äußerte oder Rache zu brüten schien. Mußten die Sklaven nicht eine bösartige, verdorbene Menschenklasse sein, und war es ihnen nicht fast unmöglich gemacht tugendhaft zu leben? Wie dem Sklaven sein Herr, so furchtbar war auch belt vornehm- sten Römern der Kaiser, denn gegen dessen Zorn oder Haß oder Miß- trauen gab es keinen Schutz für Leben und Eigenthnm, der Kaiser befahl und die Soldaten vollzogen jeden Blntbefehl. Augustus ließ nicht mehr morden, seitdem seine Alleinherrschaft gesichert war, aber die Senatoren hüteten sich sehr, seinen Argwohn zu erregen, und unter seinen nächsten Nachfolgern ergingen über Rom alle Schrecken der Tyrannei. Solche grausame Kaiser, die überdies den schändlichsten Lastern sröhnten, mußten als Götter verehrt werden! Die Menschheit war doch tief gesunken! Christi Geburt. §. 6. Da wurde im 29. Jahre der Alleinherrschaft des Kaisers Augustus die Verheißung erfüllt und zu Bethlehem im Lande Juda der Sohn Gottes, der Erlöser der Menschheit, geboren. Als des Augustus Nachfolger, Tiberius, im 15. Jahre regierte, starb Christus den Opfertod auf Golgatha, sandte an Pfingsten seinen Jüngern den heiligen Geist, von welchem geleitet die christliche Kirche, das Reich Gottes, ruhig aber unaufhaltsam im ganzen Umfange des römischen Reiches und noch über die Grünzen desselben hinaus heranwuchs. Die Germanen. Das Land. §. 7. Zur Zeit Cäsars wohnten germanische Völkerschaften auf dem linken (westlichen) Rheinufer, an der Maas, Mosel und Jll; sie wurden unterworfen und ihr Gebiet als erstes oder oberes Germa- nien und zweites oder unteres Germanien (Germania prima, supe- rior, Germania secunda, inferior) römische Provinzen. Das ei- gentliche Germanien, von den Römern das große oder barbarische genannt (Germania magna, barbara), erstreckte sich vom Rhein bis an die Weichsel (Vwtnla), von der Donau bis an das nor- dische Meer und dessen Inseln. Dieses Germanien schildern die Römer als ein mit Gebirgen, Wäldern und Sümpfen bedecktes, kaltes Land, ohne Neben und zahmes Obst, nicht fruchtbar an Getreide, jedoch reich an guten Weiden. Den Gebirgszug, der sich in nordöstlicher Richtung von den Quellen der Donau bis an die Karpathen erstreckt, nannten sie den h er- cpnischen Wald und wußten viel von dessen ungeheuren Bäumen und wunderbaren Thieren zu erzählen. Das Volk. §. 8. Nach dem Zeugnisse der Römer waren die Germanen bei dem ersten Anblicke leicht von jedem anderen Volke zu unterscheiden. Sie zeichneten sich aus durch hohen Wuchs und kräftigen Gliederbau, blonde oder röthliche Haare, bla^ue Augen mit kühnem Blicke. Der Name „Germanen" hat sich im deutschen Volksmunde nicht erhalten; er bedeutete wahrscheinlich „Wehrmänner" (Krieger). „Teutonen" war t
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