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1. Geschichte des Alterthums - S. 122

1869 - Freiburg : Herder
122 Das römische Kaiserthum. Von Auguftus bis Rvmulus Augustullls. tödtete. Volk und Senat gaben dem Kaiser den Beinamen „Dacicns" und errichteten ihm die noch in Rom stehende 118' hohe Trajansüule mit den Reliefdarstellungen seiner Kriegsthaten (2500 Menschenfiguren). Cr vereinigte Dacien mit dem römischen Reiche, und besetzte es mit zahlreichen römischen Kolonisten; noch heute sprechen die Bewohner der Moldau, Walachei und eines Theils von Siebenbürgen eine von dem La- tein stammende Sprache und nennen sich „Rumäni", d. h. Römer, was beweist, wie stark die römische Bevölkerung in diesen Ländern war. Gegen den römischen Erbfeind in Asien, die Part her, unternahm Tra- jan zwei Feldzüge, eroberte deren Hauptstädte Ktesiphon und Selenkia und in der ersten Stadt den goldenen Thron der Arsakiden, schlug Arme- nien, Mesopotamien und Assyrien als Provinzen zu dem römischen Reiche. Er starb auf der Rückkehr zu Selinus in Kilikien. Die große Christenvcrfolgung. §. 24. Trajan war der erste Kaiser, der eine Verfolgung der Christen im ganzen Reiche anordnete. In seinen Angen waren die Christen eine jüdische Sekte, welche die römische Staatsreligion ins- geheim untergrabe und einen thörichten verbrecherischen Aberglauben ver- breite; denn Trajan nahm sich wie fast alle hochgebildeten Römer und Griechen nicht die Mühe, die Religion der Christen kennen zu lernen, sondern verbot sie und befahl die beharrlichen Bekenner derselben mit dem Tode zu bestrafen. Dies Schicksal traf viele tausend, denn die fanatischen Anhänger der Götter beeiferten sich die ihnen bekannten Christen dem Statthalter an- zuzeigen und es gab auch Leute genug, welche aus Privalhaß christliche Nachbarn und Verwandte verriethen. Der jüngere Plinius, Statthalter in Bithpnien, ein Fleund des Kaisers, würdigte jedoch die Christen einiger Aufmerksamkeit und fand, das; ihr „Aberglaube" nicht so verbrecherisch und nicht so staatsgefährlich sei, wie ihre Feinde ausgaben, daher schlug er ein milderes Verfahren ein: er achtete auf geheime Anklagen nicht mehr, be- gnadigte die zur Staatsreligion (Heidenthum) Zurückkehrenden und ließ nur überwiesene und beharrliche Christen strafen (hütrichten). Trajan billigte dies Verfahren, daher wurde die Verfolgung etwas gemildert; doch blieb es immer der Willkür der Statthalter überlassen, wie sie das kaiser- liche Gesetz gegen die Christen anwenden wollten, und in der Thal hörte seitdem die Christenverfolgung im römischen Reiche selten gänzlich ans. Kl. Tlelins Hadrianus. (117—138 n. Ehr.) Aufstand der Juden. (132-135 n. Chr.) §. 25. Trajan hatte den Hadrian adoptiert, welcher der Verwaltung des Reiches, das er fast ganz durchwanderte, die größte Sorgfalt widmete. Er war kein Krieger und gab den Pnrthern die ihnen von Trajan entrissenen Provinzen zurück, um in Asien Frieden zu haben; aber er hielt überall strenge Wache an den Gränzen, die er auf schwachen Punkten be- festigen ließ. Am meisten machte ihm der Aufstand der Juden zu schaffen. Diese wohnten in beträchtlicher Anzahl in allen großen Städten des Reichs, erwarben sich durch ihr Handelsgeschick bei großer Sparsamkeit theilweise
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