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1. Geschichte des Alterthums - S. 134

1869 - Freiburg : Herder
134 Das römische Kaiserthum. Von Augustuö bis Nomulus Augustulus. 14monatlicher Belagerung zur Uebergabe genöthigt; rvähreud der Belage- rung starb der große Kirchenlehrer, der hl. Augustinus, Bischof von Hippo. Die Vandalen bekannten sich zu dem Arianismus wie die Westgothen, blieben aber wilde Barbaren, die durch Zerstörungslust und Raubsucht ihren Namen sprichwörtlich machten. Genserich hatte seinen Sohn Hune- rich mit einer Tochter des Westgothenkönigs vermählt, aber in einem An- falle von Wuth dieselbe mit abgeschnittenen Ohren und Nase ihrem Vater zurückgeschickt. Aus Furcht vor dessen Rache huldigte er dem Hunnenkönig Attila und reizte ihn zu einem Heereszuge gegen Westen. Attila. (434—453 n. Chr.) §. 44. lieber alle Horden der Hunnen, über zahlreiche sarma- tische und germanische Völker gebot Attila; er herrschte vom Kau- kasus bis an die östlichen Alpen, schreckte den persischen Sultan durch Raubkriege, nöthigte den oft- und den weströmischen Kaiser zu Tributen und verschonte dennoch beide Reiche nicht mit verheerenden Angriffen. Seine Residenz hatte er an der Theiß, in der ungarischen Tiefebene anfgeschlagen; sie war ein ungeheurer hölzerner Palast, der von geraubten Schätzen funkelte, aber während Attila seine Weiber und Häuptlinge mit orientalisch-römischem Luxus umgab, lebte und kleidete er sich selbst nach der Sitte der mongolischen Nomaden. Er war ein geborner Herrscher und Krieger, bewies mehr Klugheit und Festigkeit als die meisten römischen Kaiser und wußte sich der Griechen und Römer, die er in seinen Dienst nahm, vortrefflich zu bedienen. Er kannte keinen andern Ruhm als Völker zu bezwingen, Länder und Städte zu verwüsten und geraubte Schätze auf- znhäufen, daher hat sich die Sage erhalten, er habe sich selbst die Gottes- geißel genannt, und wo die Hufen feines Rosses aufgetreten seien, wachse kein Gras mehr. Er verlangte von Valentinian Iii. dessen Schwester Honoria zur Ge- mahlin und die Hälfte des Reichs zur Anssteuer und als er eine abschlä- gige Antwort erhielt, setzte er seine fürchterlichen Heeresmassen, Hunnen, Sarmateu und Germanen, in Bewegung. Er zog quer durch Germanien an den Rhein, erschlug den Burgunderkönig Guntachar mit dessen Heer, verbrannte jede Stadt und stürmte bis Aurelianum (Orleans) in Gallien vor, von wo er sich zurückzog, als er Aötius mit dem römischen Heere, den Westgothen, Alanen und einem Theil der Franken zum Schutze von Aurelianum bereit fand. Sie folgten ihm, und auf den catalaunischen Feldern (bei Chalons sur Marne) kam es zur blutigsten Schlacht, von welcher die Geschichte weiß, denn nach der geringsten Angabe sollen 162,000 Mann gefallen sein. (451 n. Chr.) Umsonst warf Attila Hun- nen, Sarmaten und Germanen in wiederholten wüthenden Angriffen auf die Schlachtreihen der Römer und Westgothen, sie wankten nicht, und gegen Abend trieben die Westgothen, erbittert durch den Tod ihres Königs Theodorich (Dietrich), den Feind in sein Lager zurück. Die ganze Nacht ließ Attila zahlreiche Feuer brennen und auf den Streithörnern blasen, aber am folgenden Tage wagte er keinen Angriff, und da auf der andern Seite Aätins den Sohn des gefallenen Westgothenkönigs, den jungen Tho- rismund, zurückhielt, so konnte Attila ungehindert ab- und nach Ungarn heimziehen. Im folgenden Jahr brach er aug Pannonien in Italien ein, erstürmte und vernichtete das heldenmüthig vertheidigte Aquileja,
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