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1. Theil 1 - S. 8

1867 - Breslau : Max
8 Alte Geschichte. 1. Periode. Inder. warmen Süden als nach dem rauhen Norden wandten, und so scheint einer der ersten Züge nach Indien gegangen zu sein, einem Lande unter dem mildesten Klima und mit einem fruchtbaren Bo- den, der die herrlichsten Früchte freiwillig hervorbringt. Dieses herrliche Land trug gewiß viel dazu bei, die glücklichen Anlagen jener Menschen schnell zu entwickeln. Leider sagt uns die Ge- schichte fast nichts über die Schicksale jenes Volks, über seine frühe Bildung, über das rege Treiben, das hier gewiß in höherm Grade stattgefunden hat, als wir jetzt ahnen. Aber stumme Zeugen, Ueberreste aus jener Zeit, sprechen noch zu uns, und diese Ruinen sind es, die uns noch jetzt in Erstaunen setzen, und uns einen Beweis geben, daß hier in Zeiten, die wir nicht genau bestimmen können, ein Volk mit einer ausnehmend hohen Cul- tur wohnte. Einiges über diese Ruinen mag hier seinen Platz finden. Fast die ganze Halbinsel von Vorderindien ist mit uralten Tempeln, die in Felsen gehauen sind, angefüllt, so weit das felsige Ghatsgebirge reicht, und noch lange nicht sind alle diese Tem- pel erforscht. Die merkwürdigsten davon sind folgende: Auf der Küste Malabar liegt die Stadt Bombay. Ihr gegen- über ist die kleine Insel Elephante. Hier findet man in den Felsen gehauen einen großen Tempel, nebst vielen Nebengemächern. Der Haupttempel ist 120 Fuß lang und breit; seine Decke ruht auf hohen Säulen, die aus dem Felsen gehauen sind. Eben so die Nebenkammern. Die Wände sind mit Reliefs bedeckt, die zum Theil so erhaben gearbeitet sind, daß die Figuren fast ganz hervor- treten und nur mit dem Rücken am Felsen hangen; ein Beweis, daß sie so alt wie der Tempel selbst sind. Die Abbildungen sind aus der indischen Mythologie genommen, und stellen hauptsächlich die drei Gottheiten: Brama, Vischnu und Schiwa, nebst ihren Untergöttern in verschiedenen Verhältnissen dar. Alles ist so sorg- fältig ausgearbeitet, Kopfschmuck, Hals- und Ohrringe, Gürtel u. s. w., daß eine geraume Zeit dazu gehört haben muß, alles Dies zu vollenden. Uralt müssen diese Bildwerke sein: denn ob- gleich die Steinart, ein Thonporphyr, zu den allerhärtesten gehört, so sind doch manche Figuren an den Wänden schon so verwittert, daß man sie kaum noch erkennen kann. Wie viele Jahrhunderte müs- sen an diesen Höhlentempeln vorübergegangen sein, ehe sie die Härte des Steins so zernagt haben! Gleich neben Elephante liegt die Insel Salsette. Auf ihr ist ein hoher Berg, der durchweg ausgehöhlt worden ist. Der eine
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